Donnerstag, Dezember 21, 2006

Wi Wa Weihnachten

Nun ist es wieder soweit: Weihnachten! Eigentlich ja schon länger, also Weihnachtszeit. Und wenn ich der Schokoladenindustrie glauben soll, dann fängt die Vorweihnachtszeit bereits Ende September an, nämlich mit der Eroberung der Supermärkte durch Schokoladenweihnachtsmänner und Christstollen --äh Klöben (Wikipedia sagt, daß Klöben ein Hamburger Begriff ist, so sei es...). Ich erinnere mich, daß ich dieses Jahr Ende September noch in T-Shirt und Sandalen herumrannte. Egal, ich bin hier und jetzt und der Weihnachtsterror hat Berlin fest im Griff!

So begab ich mich kürzlich zum Baumarkt - ein Pümpel mußte her. Nichtsahnend ging ich an einem Geschäft vorbei, als ich aus dem Hinterhalt von diesem unsäglich sexy hüftschwingenden, trellernden Weihnachtsmann überrascht wurde! "Jingle Bells Rock!" Ähm, muß man sowas schön finden? Wohin soll das eigentlich noch führen? Das ist noch ne Liga höher als all diese Pappmaché-Weihnachtsmänner, die an Schornsteinen und Balkonen hängen, als würden sie gerade das Haus erklimmen! Wohl abgestimmt mit zahlreichen Lichterketten und blinkenden anderen Objekten... Aber bei denen kann ich wenigstens wegschauen, wenn ich mal wieder finde, daß das mit der Weihnachtsdeko zu weit geht (Deko ist eh ein gutes Wort in diesem Fall). Da fällt mir Stenkelfeld im Lichterglanz ein, sollte man mal lesen!

Dabei ist es ja gar nicht so, daß ich völlig der Weihnachtsmuffel bin, auch wenn ich zugeben muß, daß ein Weihnachten alle 2 oder 3 Jahre auch genug wäre. Ein bißchen Glühwein trinken, ein paar Pfeffernüsse naschen, Tee trinken und 1x mal mehr ne Kerze anzünden als sonst ist voll ok! Aber was da draußen auf den Straßen abgeht, macht mir jedesmal mehr Angst. Daß ich jedes Jahr mit Geschenken in Streß gerate und am letzten verkaufsoffenen Samstag (oder Sonntag? wie ist'n das jetzt??) dann die Vollkrise kriege bei den Menschenmassen, daran ist nicht Weihnachten schuld. Ich weiß es ja vorher - und ignoriere es: "Nächstes Jahr aber! Dann besorg ich die Geschenke Anfang Dezember und genieße eine streßfreie Vorweihnachtszeit!"

Dienstag, Dezember 12, 2006

Berliner Schnodderschnauze

Ich hatte mittlerweile wohl schon mitgekriegt, was für einen Umgangston die Leute hier gerne mal an den Tag legen. Und anscheinend meint es niemand wirklich böse, man ist einfach nur direkt. Da kauft man abends im nahgelegenen Späti noch nen Träger Becks. "Det war's?!" fragt der Mann hinterm Tresen. "Ähm, Moment, da kommt noch was zu", sag ich, und deute auf meine Begleitung, die noch was sucht, während schon der nächste Kunde gerne zahlen will. Das scheint den Mann hinterm Tresen jetzt aber irgendwie etwas zu nerven. Kurz drauf wollen wir zahlen: "War's det jetz'?!!", schnoddert er, und ich habe kurz das Gefühl, zu stören, indem ich hier was kaufe. Dann landet die zusätzliche Flasche Bier auf der einzigen Ablage, die am Tresen ist: den gestapelten Zeitschriften. Fehler! "Öööy, da nich ruff, de will ick noch verkoofen!" Ups...

Gestern Abend auf dem Rückweg von ner kleinen Party. Wir sitzen im Bus, müssen aussteigen. Und wie ich über die Schwelle hinaustrete, blafft es von rechts noch aus dem Bus "Scheiße Mann, kann mir ma eina helfen, hier?" und ich sehe eine ältere Dame (60 wie wir dann später erfuhren) an ihrem Deltawagen herumreißen. Ich bleibe also in der Tür stehen, um evtl. kurz Hand anzulegen. Nach einem Mischmasch aus Flüchen und "is ja doch gar nich so schlimm" über den abgesenkten Bus stehen wir also auf der Straße. Es regnet ein bißchen, sie flüchtet unter den Busstand. "Wo wollta denn hin?" "Hermannplatz." und Philip geht schonmal den Plan checken. Sie: "Der kommt hier auch, setzt euch ma hin." Philip geht aber dennoch checken. "Mann, wenn ich's euch saje, der kommt hier! Könnt ihr mir glooben, ick kenn mich hier schließlich aus!" Diplomatisch nuschele ich was von "Das glauben wir ja. Kucken ja nur nach der Zeit", oder so. Ich werde weiter aufgefordert, doch endlich aus dem Regen zu kommen und mich "da auf die Sitze zu tun", und ob ich was getrunken hätte, oder wo die Hitze in mir herkommt.

Irgendwas aus der kleinen Unterhaltung nahm sie dann zum Anlaß, von damals zu erzählen, als sie mal in London war, und gab sich betont spannend, so daß wir uns schon auf die Pointe freuten. Die kam leider nie. Stattdessen wagte ich es, dazwischenzufragen!
"Was fragstn so blöd? Det spielt doch überhaupt keine Rolle?" blafft sie mich an. Ganz offensichtlich war das die falsche Frage...
Etwas verdattert meine ich trotzig "Ich hinterfrage nunmal gerne."
"Hinterfrage gerne", wettert sie, "wat isn det für'n Scheiß?! Det is doch sowas von unwichtig, hör doch lieber zu, wat ich erzähle!!"
"Was ist denn an ner Frage jetzt so schlimm?"
"Es ist ne völlig bescheurte Frage, weil total ejal!!" schimpft sie.

Plötzlich muß ich an Interviews mit Klaus Kinski denken und muß etwas lachen. Ihr Blick erstarrt, sie schaut zweimal hin- und her, fühlt sich nicht ernst genommen. "Scheiß wißt ihr watt? Ich finde euch zum Kotzen!" Und zu mir "Wo kommst du her?" "Von da", meine ich und zeige in die Richtung, aus der unser erster Bus kam, weil mir diese Unterhaltung zu doof wird. Dann noch kurz hin- und her sich angekotzt, wieder eingekriegt, und sie brachte ihre pointenlose Geschichte zum Ende. Dann kam auch schon der Bus. "Schönen Abend noch." "Jau", sage ich, "ebenso."

Sonntag, Dezember 03, 2006

die Sache mit den Stäbchen

So, wieder halbwegs da, nur daß ich total verkatert bin, ohne einen Schluck getrunken zu haben. Aber die Theorie besagt ja, daß genau das der Grund dafür ist, Dehydrierung und so, was ja beim K...en und Sch...en auch schnell vorkommt (hier mal ein lustiger Link zur Katerprävention).

Aber eigentlich wollt ich noch kurz beim Thema Essen bleiben. Von Schnappi und dem Lama aus Yokohama mag man nun halten, was man will. Ich blieb damals, als man Schnappi in Deutschland anscheinend nicht entkommen konnte, davon verschont.

Zumindest aber mußte ich doch schmunzeln, als ich dieses Lama mit Stäbchen essen sah. Vor gar nicht langer Zeit hatten wir bei uns in der WG nämlich ein gemeinsames Essen. Mit Gästen - und Stäbchen. Und so ganz und gar unbefleckt bin ich ja nun nicht, was das Essen mit Stäbchen angeht, zumindest in der Theorie begreif ich's, aber irgendwie war es mal wieder erstaunlich, wie absolut jeder der Anwesenden wie selbstverständlich und ziemlich flink das Essen in sich hineinbalancierte. Und selbst, wenn es bei mir immer wieder mal für zwei, drei Bisse klappte, ohne die Stäbchen in meiner Hand nachzujustieren, so mußte ich nach wenigen Minuten doch passen, weil der Krampf in Daumen und Ringfinger (ja) doch zu krass wurde.

Naja, das Lama ist mit mir.

Samstag, Dezember 02, 2006

platt

Zustände wie in Indien: Oben k...en unten sch...en. Mehr Details? Nein. Wären es kleine, gemeine Hep A Viren gewesen, hätte es mich wohl nicht so umgehauen (bilde ich mir ein), aber was ich da jetzt gegessen hatte, das mich so plättete, bleibt mir ein Rätsel. Kein Fisch, kein Fleisch und das einzige verdächtige: ein Schokocrossaint! Lebensmittelvergiftung von einem Schokocroissant? Also ich weiß nicht. Bleibt noch der Sahne Kefir vom Aldi... auch unwahrscheinlich.

Donnerstag, November 23, 2006

Nerd-Schreikrämpfe

[Nerd stuff mal wieder.] Ich bin ein Fan von offenen Standards, geb ich ja zu. Und tja, der praktische und nicht akademische Web-Macher weiß, was man nicht tun sollte: versuchen, CSS im Internet Explorer zum Laufen zu kriegen. »Standards? Was'n das?«, sagt IE. Und das war nun auch wirklich nicht neu... Versucht hab ich's trotzdem, mit dem Ergebnis, daß ich bald keine Haare mehr habe!

Dieses hier ist eine wirklich nette Übersicht über die verschiedenen Schreikrämpfe, die man bekommen kann: http://barrierefrei.e-workers.de/workshops/ie-fun/index1.php Und spaßeshalber auch mal mit nem anderen Browser aufmachen...

Mittwoch, November 22, 2006

Fahrkartenkontrolle

Heute nachmittag saß ich in der U-Bahn. Auf all meinen Fahrten in U- und S-Bahn wurde ich bisher nur einmal kontrolliert. Aus Helsinki sind mir Fahrkartenkontrolleure noch als uniformierte, nicht gerade schmächtig gebaute und mindestens zu zweit auftretende Mitmenschen in Erinnerung. Und überhaupt nicht in schlechter, trotz des manchmal etwas angsteinflößenden Auftrittes. Meine erste Begegnung mit Berliner Kontrolleuren war eine andere, erkannte ich die beiden wegen fast-Zivil-Outfits erst auf den zweiten Blick als solche, und auch vielmehr erst daran, daß plötzlich alle nach ihrer Fahrkarte kramten.

Heute also Fahrkartenkontrolle Nr. 2. Doch, oh Wunder, nicht für mich! Was passierte? Eine junge Frau in zivil steigt ein, die Türen schließen. Zielstrebig steuert sie auf ein Pärchen mittleren Alters, vorbei an einem Zeitung lesenden Fahrgast. "Die Fahrkarten bitte." Die beiden also Fahrkarten gezeigt, sie zum nächsten. "Fahrkarte?" Gezeigt, weiter. Aber jetzt wurde wieder jemand übersprungen, d.h. also zum Übernächsten: "Karte?" Alles paletti. Auf dem Rückweg durchs Abteil, ich habe meine schon parat, würdigt sie mich wie auch meine drei Nachbarn keines Blickes. Wie jetzt?

Ist es vielleicht wert, anzumerken, daß die ersten beiden Kontrollierten je eine Halbliterknolle Sternburg (ziemlich preisgünstiges Bier, für alle Nicht-Berliner) in der Hand hatten und durch ihr äußeres Erscheinungsbild ganz offensichtlich nicht in die Oberschicht sondern eher Richtung Hartz IV einzuordnen waren? Und spielt es eine Rolle, daß der zweite Fahrgast unübersehbar nicht deutscher Herkunft war? Ganz im Gegensatz zur dritten, übersprungenen Kandidatin! Nummer vier paßte dann anscheinend wieder in das angewandte Schema, denn auch dieser junge Mann sah nicht besonders deutsch aus. Zusammen mit meinen drei Sitznachbarn schien ich gewisse Kriterien, heute kontrolliert zu werden, nicht zu erfüllen und wurde also ebenso übersprungen.

Also mal ehrlich: Was wird denn da für ein Prinzip verfolgt? Also ich nenne das Diskriminierung, und ich könnte kotzen, wenn ich das sehe. Vielleicht steckt da ja irgendeine Statistik hinter, daß die meisten ohne Ticket erwischten Fahrgäste gewisse äußere Kriterien erfüllen. Zeit- und gewinnoptimiertes Arbeiten der Kontrolleure könnte man das dann nennen. Mit respektvollem Umgang und Gleichberechtigung hat das aber rein gar nichts zu tun und hinterläßt bei mir echt einen üblen Nachgeschmack, nämlich den der Zweiklassengesellschaft. Wenn kontrolliert wird, dann entweder alle oder gar nicht.

Und davon abgesehen, daß die ganze Aktion nicht ok war: sind Kontrolleure des BVG eigentlich immer undercover? Hab ich vorher noch nie gesehen, sowas.

Donnerstag, November 16, 2006

Herbst

1½ Monate hat es nun gedauert, bis ich hier endlich ein Fahrrad am Start hatte. Und irgendwie bin ich erst jetzt, nach der ersten Fahrradtour, hier wirklich angekommen. So fühlt es sich zumindest an. Ohne Fahrrad ist schon doof, denn man sieht nicht wirklich viel von der Umgebung, in der man eigentlich wohnt, finde ich.

Und so trieb es mich heute bei Klimakollapstemperaturen (ich meine, wir haben Mitte November und es waren 15 Grad, in der Sonne fast T-Shirt-Wetter!) am Kanal entlang und in Richtung eines Parks, in dem sich ein russisches Ehrenmal emporhob. Auf die Idee waren natürlich noch mehr Leute gekommen, und eigentlich saßen fast überall Menschen, lesend, dösend, knutschend, biertrinkend, plaudernd - richtig idyllisch. Ja, und Berlin kann ganz schön grün sein, mußte ich erstmal feststellen, bzw. herbstlich rot, wie auch immer.

Und ja, der Lenker auf dem Foto ist Teil meines tiefergelegten Damenrades. Quasi wie der Granada unter den Fords, hehe.

Dienstag, November 14, 2006

nostalgischer Moment

[Vorsicht: Nerd stuff!]

Kürzlich hatte ich einen nostalgischen Moment. Wie nostalgisch der wirklich war, kann ja vielleicht der eine oder andere erraten, wenn er Happy Computer, ASM oder Power Play hört. Genau, Computermagazine der 90er.

Ich stöberte also durch die Regale meines alten Zimmers bei meinen Eltern - was ich eigentlch suchte, weiß ich nicht mehr. Normal. Und da fielen mir also diese Urgesteine in die Hände, Happy Computer mit
- "Der schnellste PC der Welt - Brandneuer Supersprinter mit 80386-Prozessor und 33MHz"
- "Word 5.0 - Ist ein neuer Standard geboren?"
- usw.

Verdammt, dreiundreißig Megahertz! Die hätten im Gegensatz zu unserem 8 MHz-XT für Angstzustände gesorgt. Direkt neben den Happy Computers taten sich dann die längst vergessenen und mit 18 DM echte Anschaffungen "DOS Extra" Ausgaben auf - mit seitenweise Listings zum Abtippen, yeah:
- ein Raytracer in GW-BASIC
- ein .VOC to .WAV Konvertierungsprogramm in Turbo Pascal (und ich hatte nichtmal ne AdLib Soundkarte o.ä.)
- Spriteprogrammierung in GW-BASIC
- blaaa bla bla

Ich glaube, da ist die eine oder andere Nacht bei draufgegangen damals. Und nochmal die gleiche Zeit, um all die als Illegal function call und Syntax error auftauchenden Tippfehler auszubügeln. Raytraycer in GW-BASIC sag ich nur, mit 4-Farb-CGA-Grafik und ner echten 3-Fenster-Ansicht...

Irgendwie konnte ich nicht verhindern, mich plötzlich ziemlich alt zu fühlen. Als ich dann, an GW-BASIC denkend, gezielt nach diesen beiden Büchern ('da war doch was...'), "Grafik, Animation, Simulation für Personalcomputer (Lee Adams)" und "GW-BASIC und PC-BASIC für Einsteiger (Tornsdorf)" suchte, ward mir ganz anders! Kapitel 28 oder so "Flugsimulator in GW-BASIC". Heute gar nicht mehr vorstellbar...
Ich glaube, ich muß beizeiten mal die weggesicherten 5¼" Floppies wiederbeleben und M.E.S.S. oder die DOSBox anschmeißen.

Sorry für alle Nicht-Nerds. Von wegen, über Berlin bloggen! ...und was habt ihr in eurer Jugend so getrieben???!

über das Gruscheln

Ich gruschele. Du gruschelst. Er/sie/es gruschelt. Wä? Ist das ansteckend? Sieht zumindest so aus, wenn man diesen Hype namens StudiVZ so beobachtet. Werfe ich mal einen Blick auf das zum Gruscheln zugelieferte Bild (entnommen von http://www.studivz.net/images/IconPoke.jpg): Demnach könnte gruscheln das bedeuten: jemanden an die Schulter packen.
Na hör ma!! *stups* (hihi) *verschämtwegkuck* Tatsächlich kommt gruscheln aus dem Englischen, "to grushel". Nicht? Stimmt, aber von "to poke", so heißt gruscheln nämlich auf der Seite, von der StudiVZ abgekupfert ist, www.facebook.com, was dann in dem Kontext soviel heißt wie "anstupsen". Sagt der Spiegel in diesem Artikelchen. Wer noch ganz viel mehr Tratsch und Bla rund darum lesen will, geht hierhin (englisch).

Donnerstag, November 02, 2006

indisches Puzzle

Ich hatte es ja geahnt und die Post-Pakete aus Indien (von mir an mich) nun schon über ein Jahr nicht angerührt. War eh keine Zeit, und im Flieger nach Finnland war auch kein Platz für Souvenirs aus Granit... Nachdem ich mal gesehen hatte, wie (Post-)Pakete von indischen Bussen abgeladen werden, war mir klar, daß meine Souvenirs nie und nimmer weich genug verpackt waren für ihre weite und lange Reise!
Und so befinde ich mich jetzt auf der Suche nach dem verlorenen Rüssel! Naja, bzw. der Rüsselspitze. Die ist und bleibt nämlich nicht auffindbar. Naja, irgendwie sieht so ein Klischeesouvenir auch viel authentischer aus, wenn es lädiert ist und ihm Bein und Rüsselspitze fehlen.

Sonntag, Oktober 29, 2006

Beerdigung des Studiums

Spaß am Kontoauszugsdrucker. Wenn ich mein Diplom nicht schon vor diesem Kontoauszug in der Hand gehalten hätte (wo mir die letzte Semestergebühr zurücküberwiesen wurde), hätte ich mir nämlich ernsthaft Sorgen um selbiges gemacht!

Danke, FH OS, für diese kreative Einlage über die Beendigung des Studiums!

Dienstag, Oktober 24, 2006

Busfahren. Hier und dort.

Letzten Sonntag stieg ich also mal wieder in den Bus. Berlin - Hamburg. Schöne, große, nicht zu kalt klimatisierte Doppeldeckerbusse fahren da, sogar mit Toilette. 3 Stunden und 10 Minuten Fahrzeit. Man ruft vorher an, reserviert, geht hin, holt sein Ticket und setzt sich auf einen Platz der Wahl. Alles ganz einfach und auch irgendwie unspektakulär. Wer denkt denn auch, daß eine Busreise spektakulär wäre? Naja, mit ein wenig Glück kann man ja einen kleinen Kick Spektakulanz erleben, wenn man mit Rainbow unterwegs ist (Anschieben, im Doppeldecker in einer Serpentine wenden, unplanmäßig im strömenden Regen den Bus wechseln und sein Gepäck nicht finden...). Aber sonst?

Irgendwie war es diesmal aber so völlig, also ganz und gar unspektakulär. Kein Busfahrer mit markigen Kommentaren, keine hin und wieder nörgelnde Sitznachbarin, kein knallender Klodeckel, einfach gar nichts!
Ich hole also mein Ticket, gebe meine Tasche ab, ein Euro extra, und steige ein. Im Bus: T-o-t-e-n-s-t-i-l-l-e. Und nicht, daß keiner drin war, im Grunde war er sogar ziemlich voll. Und auch während der 10 Minuten bis zur Abfahrt regte sich einfach nichts, das war einfach nur beängstigend! Durch die Scheibe sah ich die sich noch verabschiedenden Pärchen, und das einzig echte Geräusch war ein bißchen Straßenlärm, der dumpf durch den Eingang ins Bus-Obergeschoß drang. Sonst einfach nichts. Irgendwann fing das Pärchen hinter mir an, sich leise auf Englisch zu unterhalten, wie beruhigend. Allerdings passierte auch die ganze Fahrt über nichts. Keine Willkommensansage des Busfahrers, keine "Klappen Sie den Klodeckel runter"-Anweisungen. Und (wie zu erwarten?) keine Panne, kaum Stau, keine besonderen Vorkommnisse. Wünscht man sich eine Busfahrt nicht eigentlich so entspannt?

Eigentlich doch schon, besonders weil ich versuchen wollte zu schlafen. Klappte aber nicht, konnte ich in Indien auch schon nicht. Guter Übergang, denn auch wenn die Busfahrten dort bestimmt keine Entspannung darstellten sondern je nach Streckenführung eher eine Mensch- und Materialprüfung, so war das Gefühl, wenn man nach Stunden Fahrt ausstieg, ein anderes. Irgendwie ein positiveres. Geschafft aber happy quasi. Na, das Ganze Indienbusgefahre liegt jetzt länger als ein Jahr zurück und vielleicht neigt man auch dazu, zu glorifizieren. Aber das Wir-Gefühl nach ner 17 Stunden Fahrt von Jammu nach Kashmir, zwei Pannen und einem kollektiven Schlafstopp ist definitiv ein anderes.

Als ich am ZOB in Hamburg ausstieg, hatte ich auf jeden Fall nicht das Gefühl, gerade 3½ Stunden mit 50 anderen Leuten in einem Bus verbracht zu haben. Eigentlich war's schon sehr entspannt, aber irgendwie doch etwas zu nüchtern... Von dieser Fahrt habe ich kein Video, dafür aber einen wilden und ziemlich zusammenhanglosen Zusammenschnitt indischer Busfahrt-Szenen, der jetzt als weitere Ausgrabung hier landet.


Samstag, Oktober 21, 2006

Planet Helsinki

Jetzt kommen die Ausgrabungen zutage. Retorteneintrag Nr. 2 also: Planet Helsinki, featuring Helsinki cathedral.
Auf Anregung von Joël, der mir diesen Link irgendwann zuschob.

Donnerstag, Oktober 19, 2006

Länger nicht aufgeräumt?

Dann wird es Zeit für eine Entrümpelung!

Entrümpelung. Das Wort muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Nicht, daß mir dieser Begriff gänzlich unbekannt war, aber hier bekommt er eine ganz neue Bedeutung, findet man doch in jeder zweiten Straße eine Entrümpelungsfiliale! Die sieht dann z.B. so aus.


Die Konkurrenz schläft auch nicht, und so findet man Abreißzettel auch gerne mal in Hauseingängen. So wird man nicht nur Elektrozeugs und Handys los sondern auch Fareda.
Hmmm, ich sollte da mal anrufen und nach nem Farad fragen, suche ich doch grad eins...

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Berlin is' geil

Es war das Jahr 1995 und wir waren alle noch jung, schön und voller Tatendrang, in Dänemark, Falkos Toyota-Bus und ziemlich voll. Und da ist das hier entstanden, was ich jetzt aus den Tiefen meiner Verzeichnisse herausgestaubt habe. Paßt irgendwie grad so schön. Gruß an alle damals jungen, schönen und voller Tatendrangenden!

Berlin is' geil MP3

Roaming through Berlin

1½ Wochen Berlin. Und was ist jetzt anders? Der erste Fehler unterlief mir gleich die ersten Tage beim Bäcker: "Drei Brötchen, bitte. Zwei einfache und ein Vollkorn." Was bekamen wir? Zwei Vollkorn. Sahen wir auch erst zu Hause. Lektion 1 in Schrippentown: Brötchen sind Schrippen. "Die kann ick inkoopen im kleenen Bäcker nebenan, weeßte?" Oder so. Berlinerisch ist zwar verständlich, aber es gibt schönere Dialekte, finde ich.

Was fällt denn noch so auf? Oh ja, die Dönerbuden- und allgemein Imbißbudendichte ist enorm! Und ich meine enorm! Also kulinarisches Fastfood gibt es hier echt an jeder Ecke. Allerdings habe ich es noch nicht großartig aus Kreuzberg/Neu-Kölln rausgeschafft, vielleicht sind wir hier diesbezüglich ja verwöhnt. Genauso mit den Preisen!! 1,95€ für ne Pizza, 1€ ein Lahmacun, 2€ ein Döner! Also wenn ich da an den Kerroshampurilainen in Helsinki mit 6,50€ denke...

Und noch was gibt es hier an jeder Ecke: Internetcafés mit integriertem Billigtelefon- und Alkoholshop. Also als ich letztens in Osnabrück in die Verlegenheit kam, mußte ich schon arg suchen und fand auch nur ein einziges am Bahnhof. In den gelben Seiten standen ganze zwei Internetcafés!


Ganz besonders gut gefallen mir die Spätkaufs, wo man auch nach 21:00 noch das nötigste bekommt, und wenn ich mich recht entsinne, auch sonntags. Hier eins mit besonders praktischer (Deko=Lager) und hübscher Fensterdeko: Becks und Flens. Da sagt man mir letztens noch, die Spätis seien teurer, was wohl auch stimmt, klar. Lustigerweise kostet Bier hier im Spätkauf ungefähr soviel wie in Helsinki beim Alepa im Sonderangebot.

Was noch? Also manchmal hat Berlin schon ziemlich breite Fußwege, ist mir mal so über das Stadtbild aufgefallen.

erstmal neues Bild...

...dann sieht eh alles schon mal ganz anders aus. Und mir fiel jetzt dieses in die Finger: eine Landstraße. Aber wenn ich mir das so ansehe, bleibt das da nicht lange. Sieht so aus, als würde ich einen Blog über den ADAC, Bäume und Windbestäubung führen. Aber so soll es da erstmal bleiben.

Sonntag, Oktober 08, 2006

Germany through hybridized eyes?

Deutschland mit anderen Augen sehen - das hatte ich mir eigentlich irgendwie vorgenommen. Nach nun fast zwei Jahren im Ausland, wo ich es immer spannend fand, etwas zu entdecken und einfach immer wieder auf Sachen zu stoßen, die eben anders sind, bietet sich das ja gut an. Warum also nicht so tun, als wäre Deutschland neu? Man könnte mit der gleichen Neugier umherstreifen und sich auch mal wieder über ganz Banales freuen oder wundern. Und einfach nicht alles als selbstverständlich nehmen. Nach Indien kamen mir deutsche Autobahnraststätten wie Mondstationen vor. Nach einem Jahr Finnland drehte ich den Schlüssel ein paar Tage einfach falschrum zum Tür abschließen, und das Pfandsystem in Deutschland leuchtet mir auch nicht ein, wirkt mittelalterlich.

Aber so richtig einfach ist das nicht, die Neugier zu behalten. Zu schnell kommt man wieder rein, zu bekannt und gewohnt ist alles. Ich wollte mir selber ein bißchen damit helfen, indem ich auf englisch weiterschreibe, das gibt wohl eher das Gefühl, von was Fremden zu berichten. So richtig klappen tut das ja noch nicht, wie man sieht - bisher. Mal sehen.

Nun bin ich also erstmal in Berlin, und auch wenn ich hier wohl oft bei Freunden zu Besuch war, so bin ich hier doch neu. Also gute Voraussetzungen für "seeing Germany with foreigner's eyes" oder wenn ich mal Kent zitiere "Germany through hybridized eyes", was sein Vorschlag war.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Rotaslip

Meine erste Bekanntschaft mit Berliner Lokalspezialitäten: Pilsator alias Rotaslip, und das auch gleich zum Empfang am ZOB, wo mich Philip und Laura abholten. Guter Anfang!!

Montag, Oktober 02, 2006

Hallo, dickes B!

Letzten Freitag trat ich also meine lustige (und übrigens im Vergleich zur Bahn echt günstige, 24€) Busreise nach Berlin an. Lustig, weil der Busfahrer, der den dicken Doppeldeckerbus der Berlinlinie alias Autokraft lenkte, immer wieder für Erheiterung sorgte. Wegen dem langen WE und diversen Unfällen war auf der A24 reichlich Stau, und so navigierte er uns schon ab Hamburg zielsicher an all jenen vorbei - über Mecklenburg-Vorpommersche Dörfer. Neue Staumeldungen gab er uns wortgewandt mit "Da gab's jetzt schon wieder zwei frische Unfälle, die müssen wir besser mal umfahren." an uns weiter und auch über die aktuellen Geschehnisse direkt vor ihm hielt er uns auf dem laufenden: "Wenn diese Fahrschule hier vor uns mal 'n bißchen Gas geben würde, kämen wir heute auch noch an!" Er bewies sich auch als Kenner der lokalen Verkehrsbegebenheiten: "Wir sind jetzt auf der Bundesstraße 5, Höhe XY. Hier muß man echt immer aufpassen, alles vermint [sieht irgendwie komisch aus, aber man schreibt Mine wohl mit einem i], die blitzen hier immer wie sonstwas!" und wußte auch mit touristischen Infos zu glänzen: "Die Strecke ist landschaftlich wirklich sehr, sehr schön. Leider ist es dunkel. Sie können also nichts davon sehen. Zu schade."
Weitere Highlights: "Was da hinten immer so knallt ist der Klodeckel. Wenn der nämlich hoch ist und ich bremse, fliegt der nach vorne. Ist nicht so, daß er das nicht abkönnte, aber um seine Lebensdauer zu erhöhen, klappen Sie ihn doch bitte wieder runter."
"Handys lassen Sie bitte aus. Die stören nur, im Bus ist also Handyverbot. Vergessen Sie nicht, wir haben direkte Funkverbindungen zu Feuerwehr und Polizei, die regeln das sonst..."

Die ganze Fahrt dauerte statt der geplanten drei also fünf Stunden. Störte mich nicht wirklich, ich hatte zu lesen und auch Musik, und wer mal in nem indischen Bus... jaja. Meine Sitznachbarin sah das anders und bekam mit jeder neuen Durchsage des Busfahrers über die neue, vermutete Ankunftzeit die Krise.

Donnerstag, September 28, 2006

Warp 56 kpbs

So geht das nicht weiter hier. Fünf Jahre DSL können einen ganz schön versauen. Auch wenn man ja meinen könnte, daß DSL (oder Breitband eben) heute normal ist. Aber per Modem dial-up macht mir Internet keinen Spaß mehr. Die Wartezeit ist das eine, aber dieser doofe, im Hintergrund tickende Gebührenzähler nimmt mir jede Entspannung... Auch beim Bloggen.

Samstag, September 23, 2006

Memories part I

Ja, memories. Teil 1 des Jetzt-hau-ich-noch-alles-raus- was-mit-Finnland-zu-tun-hat. Ich glaube, es war Mitte Mai oder so, als mich schonmal was melancholisches beschlich. Daß ich bis zum 13.9. hier - quatsch: ich meine da sein sollte, ahnte ich ja nicht. Und im September, gut und gerne zwei Wochen vor meiner Abreise am 13., kam es wieder, das melancholische. Klar. Dann sieht man sie wieder, all die kleinen Sachen, die man vielleicht doch vermissen könnte, wenn man wieder zu Hause ist.

Auf Anregung dieses Kommentars nun Retorte Nr. 1: die 4am-Taxi-Schlange! Dabei habe ich auf dem Foto nichtmal eine schöne, lange erwischt. Um vier Uhr morgens machen alle Pubs, Discos und Clubs per Gesetz zu. Ab 3:30 werden die Gäste also herauskomplimentiert, und es wird auch gerne mal der letzte Song mittendrin aus- und dafür das Licht angeschaltet, um die Situation zu unterstreichen. So kapiert's jeder - naja, hab ich nur einmal erlebt, war wohl extrem.
Und dieses Bild hat sich mir echt eingebrannt: Helsinki, vier Uhr morgens. Eine ganze Stadt wankt nach Hause. Auf den Straßen herrscht ein Treiben wie an nem verkaufsoffenen Samstag in den Achtzigern! So groß ist Helsinki ja nicht, da verläuft es sich eben auch nicht so. Die einen zu Fuß, die anderen zum Taxistand oder zu den hoffnungslos überfüllten Nachtbussen, ganz Mutige per Fahrrad. So richtig viele Fahrradfahrer gibt's in Helsinki aber irgendwie nicht. Oder noch schnell zur snäggeri, den Würstchen- und Burgerbuden (keine Ahnung, wie sich das Wort schreibt) und sich nen superporilainen (Superburger) für günstige 4,50 oder nen kerroshampurilainen (Etagenburger) für erschwingliche 6,50 für den Heimweg mitgenommen. Letzterer war wohl mein Favorit und eine prima Stärkung für den 40 Minuten Fußmarsch nach Pasila.

Wenn man um die Zeit auf den ersten Zug wartet, bekommt man auch das amüsante Bild einer mit Wartenden gut gefüllten Bahnhofshalle zu sehen, in der eigentlich kaum einer mehr steht - geschweigedenn noch gerade sitzt. Hätte zu gerne ein Foto davon.

Abschiedsgeschenk

Muß ich dazu noch was sagen? Das hat mir Matthias auf unserem letzten Umtrunk als Abschiedsgeschenk in die Hand gedrückt: Lordi Cola! Sehr geil, und ich sag: Kiitos Matthias!

Freitag, September 22, 2006

Moi moi suomi, hallo Deutschland!

Irgendwie hatte ich das anders gedacht mit den letzten Einträgen in Finnland. Ich hatte so ein paar Sachen und Fotos aus Helsinki, die ich auf den letzten Drücker noch kurz raushauen wollte - und jetzt wird es also doch Retorteneinträge geben, die so rein gar nichts mit hier (Deutschland) zu tun haben. Mal sehen, wollte es ungerne in irgendwelchen Verzeichnissen vergammeln lassen.

Wie es eben immer so ist: die letzten Tage sind genauso vollgepackt wie mein Reisegepäck, bei dem mein Lächeln bei der Blue1 Check-in Dame nicht süß genug war, um 50 Euro Übergepäckzahlung zu umgehen. Wahrscheinlich war das Fahrrad doch etwas zuviel des Guten...
Und so verbrachte ich die letzten Tage und wirklich Stunden teilweise an der Schule und hatte quasi 6 Stunden vor Abreise tatsächlich das Transcript of Records in der Hand, meine Eintrittskarte oder eher Austrittskarte aus der Studienverwaltung Osnabrück. Hatte ich nicht irgendwann mal was von "fünf Kreuze machen" geschrieben? Bin mir noch nicht so ganz sicher, wann ich die wirklich machen will, denn den einen Tag, wo alles gelaufen ist, den gibt es gar nicht. Vielmehr war und ist es nach dem Endgegner "Abgabe" noch ein Nachspiel mit einer Reihe von kleinen Hürdchen.

Ja, und bei all dem Getütel vergesse ich schon nach wenigen Tagen Deutschland, mal alles auf mich wirken zu lassen! Ich glaube, im Kopf bin ich immer noch da oben. Zu oft rutscht mir ein "kiiiitos kiitos" raus oder ich beginne einen Satz an den Bahnschaffner mit "Could y... ähm-ää Wissen Sie..." Irgendwie muß sich das erstmal alles im Kopf geraderücken.

Donnerstag, September 07, 2006

1A Schlangestehen

queueing slipsSind sie nicht hübsch? Eigentlich hatte ich gedacht, ich finde über die Zeit mehr Designs, es scheint sich aber auf diese drei zu beschränken.
Das sind sie also, die berühmten Schlangestehzettel. Wie heißen die überhaupt offiziell? Ich glaube, im Schnitt dürfte es keine 24 Stunden dauern, daß man mit diesen Dingern in Berührung kommt, wenn man hier ankommt, nämlich spätestens, wenn man (als Studi) bei HOAS seinen Mietvertrag unterschreibt. Hier scheint ein ganzer Industriezweig auf die Produktion solcher zettelspuckenden Geräte ausgelegt zu sein. Zu Hause kenn ich sie nur von Ämtern.

Hier sind sie so beliebt, daß man sogar beim Verkkokauppa (so eine Art finnischer Mediamarkt/Saturn) einen ziehen muß, wenn man am Infotresen wissen will, wo man denn ein bestimmtes Produkt findet. Eigentlich sind sie überall, ob Amt, Bank, Verkehrsbetriebe... So richtig drüber lustig machen kann ich mich allerdings nicht, denn auch wenn es manchmal albern ist, einen zu ziehen, so macht es spätestens beim Supergedrängel in der HKL Hauptfiliale (Helsinkier Verkehrsbetriebe) Sinn, wo man seine elektronische Fahrkarte herbekommt. Da kann man nämlich gemütlich über die nächsten paar "Ding-Dongs" einen Schnitt bilden und weiß in etwa, wann man dran sein könnte. 45min später...
Allerdings kam es auch mal vor, daß ich hier in Pasila ins Fahrkartenoffice ging und keiner drin war. Ohne einen Zettel zu ziehen marschierte ich auf einen Schalter zu, wurde aber angewiesen, doch bitte erstmal einen Zettel zu ziehen!

queueing at the bus stopIch würde Schlange stehen schon als eine finnische Tugend bezeichnen. Ob es die Schlangen vor den Clubs sind des nachts oder an den Bushaltestellen: ich hab es noch nirgends so funktionieren sehen wie hier.

Mittwoch, September 06, 2006

Item has left country.

Also eigentlich ist ein Paketverfolgungsservice ja nichts Neues mehr. Irgendwie mußte ich aber doch schmunzeln, als ich "Item has left country" las. Hört sich niedlich an, finde ich. It has left the country, it just went, felt like leaving, so sad, had no choice, didn't want anymore, no home, no destination... it just left...

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<meta name="stateofmind"
content="drowned in tequila" />
<title>XML-1</title>
<paragraph>
On the way to or on the way back from (who
knows, who cares?) Tapiola's party centre,
we found this distinctive licence plate.
Suddenly it all made sense!
</paragraph>
<paragraph>
BY THE POWER OF XSLT: I AM THE STYLESHEET!!
</paragraph>
<picture position="top">kuva010.jpg</picture>
<remark>
This is the nerdiest entry I ever
did and hopefully it will be the
last one of its kind.
</remark>
<credits>Lassi for taking this photo!</credits>
</post>

Dienstag, September 05, 2006

Original und Fälschung

main train station HelsinkiIch habe weder ihre Namen noch sonst irgendwas über die beiden Kraftmeier aus Granit am Helsinkier Hauptbahnhof herausfinden können. Einzig, daß Emil Wikström sie erschaffen hat und daß sie Laternen tragen. Leider verfolgen einen die Jungs auf jedem dritten Werbeposter, besonders in den S-Bahnen, weil sie dort als Comic-Helden die Helsinkier Verkehrsbetriebe (oder so) anpreisen. Und immer splitterfasergranitnackt, jedoch geschickt posiert. Also keine granitären Heiligtümer. Hier kommt dann später ein Edit hin, wenn ich ein Foto von der Werbung habe (na jetzt aber schnell...).

Wie auch immer, was eigentlich raus sollte: ich finde die Plagiate im Linnanmäki Park bei direktem Vergleich noch geiler. Sieht so richtig verkatert aus.
statues by Emil Wikström
Das angekündigte Edit: mit der Werbung in der S-Bahn.

at the posti

Endlich hab ich es geschafft, das Paket mit dem Flugzeug-Übergewicht zu verschicken. Zum Glück war da noch der Klapp-Trolley in der alten Wohnung, sonst wäre ich auf dem Weg zur Post wohl mehrfach verreckt. Das war wohl nix mit unter 30kg! Um genau zu sein waren es 32.

K-Market posti PasilaDer nette, immer fröhliche Filialleiter vom K-Market, wo die Post drin ist, bediente heute den Post-Tresen und wußte schon, daß ich komme. Er grinste mir entgegen: "So you are ready? Oh... yes, that's a parcel!" An den 32kg gab's auch nichts zu schrauben, 2kg zu viel. Also aufmachen, was rausnehmen (*wühl*, *dreckige-wäsche-auf-dem-tresen-verteil*). Nach'm 2. Anlauf hatten wir es dann auch und ich erwischte die richtigen Teile mit dem richtigen Gewicht zum Rausnehmen. So erreichten wir ein Idealgewicht von 29,72 kg, tärää! Der Rest wanderte in einen Maxibrief... Ein Riesendank an diesen freundlichen Herren! Der Gang zur Post war ein Jahr lang jedesmal eine Freude!!

Und die Moral von der Geschicht: kaufe nicht soviel Kram im Ausland nicht! Naja, fast gelogen, das wenigste war gekauft, eigentlich hatte ich eben genau dieses Paket selber mal als Post erhalten von zu Hause...

Montag, September 04, 2006

mal eben nach Helsinki

Das fühlte sich so "mal eben" an, wenn ich die Strecke mit dem Rad in der Freizeit gefahren bin. Aber wenn man ein Ziel hat, fährt es sich irgendwie anders. Und so stellte ich vorhin fest, daß es doch mal eben 16 km sind. Eine Stunde. Über die Inseln macht's noch Spaß, aber das Gekurve in Helsinki... (siehe Karte, wie man sieht, habe ich grad etwas zuviel Zeit!) Die Radwege dort sind eigentlich keine. Oder zumindest erinnern sie mich etwas an Osnabrück: erst alles 1A ausgelegt, aber plötzlich findet man sich inmitten einer zweispurigen Hauptstraße wieder, Radweg verschwunden.

Natürlich hätte ich auch den Bus nehmen können, habe aber keine Lust, mir noch wieder ein Dauerticket zu kaufen. Leider kostet eine Fahrt nach Helsinki von hier hinten gleich 3,60, und das dann 2x, wenn man es nicht innerhalb 1,5 Stunden wieder zurück schafft. Schwarzfahren im Bus geht leider nicht. Das eine mal, wo ich aus reiner Träumerei einfach am Fahrkartenautomaten vorbeigerannt bin, wurde ich ziemlich barsch wieder zurückgerufen. Im Zug stört es ja nicht, wenn man ne Dauerkarte hat, da braucht man nicht einzuchecken. Busfahren brauchte ich hier bisher ja kaum...
viele viele Lichter im Hafen
Aber das Gute an der Tour war, daß ich ein bißchen was sah, und so gibt's jetzt diese Fotos vom Weg. Die Sonne stand wieder so schön tief.

Sonntag, September 03, 2006

Jogurtti

Bevor ich jetzt das Land verlasse und Blogeinträge über Finnland etwas aus der Retorte kommen, krame ich noch das eine oder andere heraus: Jogurtti. Nebenan (also in Pasila) im K-Market. Benötigt dieses Foto irgendwelcher Worte? Happy Joghurt Land! Ich glaube, ich hatte Joghurt in Literpacks schonmal irgendwo in Deutschland gesehen, aber halt nur einmal irgendwo. Ist das nicht ne Marktlücke?!

Mein aktueller Liebling: Vanille Rhabarber.
Der Klassiker: Blaubeere.

Minulla on krapula.

Mission erfolgreich: leichenblaß und mit königlichen Kopfschmerzen lausche ich grad dem Rauschen des Windes in den Bäumen. Eigentlich fing alles ganz harmlos mit Tortillas essen bei Lassi an. Aber dann gesellt sich ein Bier zum nächsten, Tequila tauchte auch auf... den Rest kann man sich denken. Ich hatte gehofft, nach Krunu nochmal in den Genuß einer weiteren Vorstadtdizze zu kommen, Aladdin nämlich, aber wegen dem Eintrittspreis von 6 Euro (aufgesplittet in 4 Euro Eintritt und 2 Euro Garderobe, logo) landeten wir in der Billardspielunke gleich nebenan. Auch nett. Und ich konnte zwei hübsche Souvenirbiergläser mit Koff und Karhu Aufdruck haben. Nur in welches Gepäck die reinpassen sollen, das ist mir noch schleierhaft.

Samstag, September 02, 2006

Room with a view

Kleiner Unterschied zum pasilanischen Betondschungel. Geruch von Kiefern am Frühstückstisch gratis *freu*.

Freitag, September 01, 2006

Umziehen per Bus

Ein großer, fetter Dell Karton, vollgepackt bis an den Rand, steht noch in der Nachbar- naja: Ex-Wohnung in Pasila. Ich hoffe, er wiegt unter 30 kg, was die Grenze ist. Ließ sich auf jeden Fall noch schnaufend tragen, sollte also hinkommen mit dem Gewicht. Den muß (sollte!!) ich dann Montag mal zur Post wuchten. Mein Rat an alle, die hier hinkommen: kauft nichts und laßt euch nichts schicken! Oder fliegt zwischendurch nicht nach Hause... Ich staune immer noch, wieviel Kram sich da auftürmt...
Und so sitze ich jetzt quasi zur Sofa-Untermiete bei Liisa in Espoo, Tapiola und/oder Koukkuniemi, so ganz habe ich das noch nicht geschnallt, wie die Stadtteile hier heißen. Das ist auf jeden Fall mal was anderes als das Pasilaghetto:

1. es riecht nach Kiefern!!
2. man hört nachts kein Rauschen, Summen und Brummen von Tiefgaragen-Entlüftungsschacht-Pustern...
3. es scheint eine Ewigkeit mit dem Bus irgendwo hin. 25min nach Helsinki (weil Schnellstraße), 35min zur Hochschule
4. ich habe noch keinen Supermarkt irgendwo in der Nähe gesehen
5. nachts gröhlen keine Betrunkenen herum, Stichwort "vittu"
6. 200m nach Süden ist Sandstrand
7. sollte ich in Helsinki desnachts den letzten Bus verpassen, ist nix mit "latsch ich eben nach Hause"...

Ja, und Umziehen mit dem Bus ist nicht lustig. Völlig heroisch (oder naiv? in jedem Fall jedoch hoffnungslos überladen) verließ ich heute Morgen die Wohnung. "Kein Ding, mußt nur alles gut genug an dir festbinden, dann trägt sich das wie von selber...", dachte ich mir. Was für ein Unsinn! Alle 50 Meter mußte ich absetzen, nachdem ich erstmal ein bißchen unterwegs war. Auch vermeintlich kurze Strecken zwischen den Verkehrsmitteln werden plötzlich ganz schön lang! Habe selten so viele Finnen mich ANLÄCHELN sehen! Man stelle sich vor! (Deswegen.) War aber wohl eher Mitleidslächeln, denn die meisten sahen weder betrunken, wahnsinnig oder amerikanisch aus.

Schön, wenn der Schmerz nachläßt.

Schlaflos in Helsinki... Die letzten Nächte vor der Diplomabgabe waren chronisch kurz. Und jetzt, wo ich heute morgen um 8:00 das Haus räumen mußte (der Schlüssel muß am 1.9. um 9:00 im HOAS office sein), aber wieder nur 4 Stunden gepennt hatte ...jetzt werde ich langsam rammdösig. Matthias war schon gestern abend ausgezogen und so zog ich heute morgen eben mit unserem quasi-unsichtbaren Mitwohni aus. Der war für die 2. Hälfte August eingezogen, aber außer seinem Namen, Nationalität und seiner Hochschule konnte ich nicht viel von ihm erfahren...

Habe mich heute also nochmal zusammengerissen, mir die korrigierte Thesis-Version vom language teacher abgeholt und gleich (fast) alle Änderungen in die Tat umgesetzt. Es blieb natürlich nicht aus, daß ich noch weitere wilde Formatierungen verfehlt hatte, und so gab es einen weiteren nicht enden wollenden Ausflug in die Tiefen irgendwelcher Latexbefehlssyntaxen *tilt*. Jetzt ist es aber so gut wie getan und ich merke, wie sich der Geist entspannt.

Schön, wenn der Schmerz nachläßt! Da kann ich mich die letzten Tage ja direkt noch um andere Sachen kümmern. (Wie zum Beispiel den Kram binden lassen, HA!)

Donnerstag, August 31, 2006

finnisches Netzwerking

laundry room Junailijankuja 5Eigentlich ein ganz normaler Waschraum mit ganz normalen Waschmaschinen, ganz normal muffeliger Luft, ganz normal liegengelassenen Socken u.ä. und einem (für Finnland?) ganz normalen Bezahlsystem: nämlich per Handy. Und nur per Handy. Wenn man etwas genauer hinsieht, entdeckt man in der einen Ecke etwas, das da nicht so ganz reinpassen will. Eigentlich wundert es mich ja nicht mehr, mußte es aber doch noch mal posten: ein Ethernet Anschluß!

Die Dinger findet man echt überall, und wären solche Dosen auf öffentlichen Toiletten oder in Fahrstühlen montiert, würde mich das auch nicht mehr wirklich wundern... Ubiquitäres, finnisches Internet! Daß Finnland technophil ist, ist ja eigentlich nichts Neues (oder?), aber Internetanschluß im Waschraum finde ich putzig.

Wenigstens haben sie es hier raus, Internet für jedermann erschwinglich zu machen. So bekommt man Internet hier auch ohne Festnetz-Telefonanschluß. Nix da von wegen wir-bündeln-das-mit-Telefon-oder-Kabelanschlußgebühren. Ich glaube, das hat sich in Deutschland dank der geschickten Vermarktung noch nicht so ganz herumgesprochen, daß die eine Technik von der anderen nicht abhängt... In Neubauten ist hier wie selbstverständlich neben der Telefondose auch ein eben solcher Ethernetanschluß.

Mittwoch, August 30, 2006

Fundgrube

fancy disco stickBin grad ein bißchen am Packen, morgen geht es raus hier. Nicht, daß ich dazu Lust hätte...
Zu was für einer Fundgrube nur 10m2 Zimmer werden können! Da fiel mir wieder der gay, fancy disco stick in die Hände! Und natürlich die unsäglich tolle second hand Lappenmütze!

Tribute to Seb for the fancy stick and the sexy lappish cap! I will keep them in good memory! Kiitos!
Also kiitos to Matthias für das Foto taking!

Valmis!

Kippis!

(die fünf Kreuze kommen allerdings erst, wenn das Ding gebunden ist...)


Edit: Nagut, vielleicht sollte ich da wenigstens etwas zu sagen. Hatte an dem Tag meine Diplompräsentation. War ok und auch im besonderen Maße "unterhaltsam", weil während der ersten, keine Ahnung... paar Minuten halt, laufend Leute zu spät kamen. Studis nach der Mensapause eben. Tür auf, Tür zu, Stühlerücken, Prüfer steht auf, rennt durchs Bild, geht raus, kommt wieder rein... Grummel, Beachtung bitte!! Naja, getan ist getan. Und valmis=es ist vollbracht.

Samstag, August 26, 2006

Drum'n Zwangsgarderobe

Noch eine Geschichte aus Helsinki des nachts. Es gibt hier so ein paar Eigenarten, an die muß man sich einfach gewöhnen beim ausgehen. Einmal ist da die finnische Türpolitik, d.h. die Sache mit der image queue. Ferner gibt es diese Regelung mit der Garderobenzwangsabgabe. Im Krunu erlebten wir es ja, daß Matthias die Garderobe bezahlen mußte (2 Euro), obwohl er gar nichts garderobiges abzugeben hatte. 'Nagut', sagt man sich in dem Fall, 'kostet ja auch kein Eintritt, und jetzt im Sommer, wo alle ohne Jacke draussen rumrennen...' und drückt die zwei Euro hin.

Rose Garden PartyVorgestern verschlug es uns auf was ganz schwer-zu-findenes hier: eine Drum'n Bass Party. Im Rose Garden, so heißt der Laden, ist immer wechselndes Programm. Da wird auch mal Trance gespielt und eben viel elektronisches. Allerdings muß man aufpassen und das Programm checken, sonst findet man sich auch gerne inmitten einer 70's Disco night fever Party wieder.

Stolze 7 Euro Eintritt, aber dafür spielen sie auch Musik und kein Einheitsbrei. Nun machten wir den Fehler, daß wir Martas Sachen im Eingangsbereich in meinem Rucksack stopften. Wir hätten 1,50 für Marta gespart. Tja, Rechnung ohne die Zwangsgarderobenfrau und ihre Adleraugen gemacht, denn sie wollte prompt 3 Euro haben. Für ein Teil. Da gab's auch keine Diskussion, lieb gucken half schon gar nichts. Also ich weiß nicht: wer von uns war jetzt frech? Bei 7 Euro Eintritt?! Beknackt...

Dafür war die Party denn aber gut, auch wenn es sich gegen 1:45 schon wieder leerte. Naja, nicht vergessen: Wochentag. Nur die Laustärke... die war zum Schluß doch ein bißchen zu arg. Danke, Ohrstöpsel!

Freitag, August 25, 2006

365

Schnell noch einen Eintrag vor null Uhr! Heute ist es genau 365 Tage her, daß ich in Helsinki bin. 25.8.2005, 11:08 kam mein Flug hier an. Wo ist der Schampussssss??!

Ein Jahr und ich fühl mich hier ziemlich heimisch. Ich mags hier. Und ich mag die Finnen. Ende August räume ich hier das Feld, packe meine sieben Sachen und setze mich erst noch 4 oder 5 Tage bei Freunden ab, bis ich dann nach der x-ten Verlängerung tatsächlich doch wieder heim fliege: moi moi suomi.

Let's talk for 20 min's!

Letzte Woche Samstag, Hauptbahnhof, nachts. Ich hatte mich gerade von Liisa und Ali verabschiedet und wollte mich in die Bahnhofshalle trollen, um den Zug nach Hause zu nehmen. Da kommt ein junger Mann schnurstracks auf mich zu, fragt mich "Which train will you take?" Noch etwas verblüfft meine ich, daß ich wohl den 1:33, Gleis 5 nehmen werde. Der fuhr in 20 min. Er: "Cool, me too", schaut auf die Anzeige, meint dann "so that's 20 min's, let's talk!"

Immer noch etwas vedattert über diesen Überraschungsangriff, überlegte ich und meinte "Well, yes, true... 20 min's can become quite boring, let's have a chat." Und so war meine erste Frage: "Are you from India?" (um nicht zu fragen What's your country?), denn er sah so aus. Nein, Pakistan. Naja, knapp daneben, nagut. Und wie auf Kommando ratterte ich hinterher: "What's your name?" Ist ja nicht so, daß ich schon alles vergessen hätte. Und strahlend bekam ich zu hören, daß er Rashiv heißt, oder so ähnlich, weiß nicht mehr genau. Er hat hier studiert, arbeitet jetzt hier und hat keine echten Ambitionen, wieder nach Hause zu gehen. Seine Familie besucht ihn einmal im Jahr und er sie.

Und so hatte ich eine echt unterhaltsame Wartezeit und Rückfahrt. Wie einfach Bekanntschaften manchmal gehen können.

Can O2 do?

Bannerwerbung finde ich doof. Und wer draufklickt, ist selbst schuld. Wer dann aber auf der landing page auch noch ein Formular ausfüllt, hat es echt nicht besser verdient, abgezockt zu werden.
Tja, und dennoch: je größer, bunter und neuerdings auch um-die-Ecke diese Flashdinger sind, irgendwie schaut man doch mal hin. Und so habe ich mich gestern tatsächlich zum Ausfüllen eines Formulars hinreißen lassen. Bei O2. "Sh**t the ev*l SIM card" sag ich nur. Bin zwar stolzer Besitzer diverser Prepaidkarten, aber keine ist deutsch.

Bauernfänger ErfolgsscreenshotDa paßte es ja: www.cancatch.de verspricht eine Loop Karte für lau. AGBs gelesen, Teilnahmebedingungen... wo zum Geier ist jetzt der Haken? Habe keinen gefunden. Die Tarife sind mir relativ schnuppe, da ich mich nicht wirklich zu Vielmobiltelefonierern zähle. Also ausgefüllt, abgeschickt. Und beten. Mal sehen, wann die böse Überraschung kommt: "Hiermit senden wir Ihnen ihre nagelneue SIM Karte zu. Als Anlage erhalten Sie auch den Haken."

Mittwoch, August 23, 2006

vermeintliche Kleinigkeiten

Nun hatte ich wochenlang ziemlich sorglos in LATEX an meinem Diplom herumgetippt und brauchte mir keine Sorgen um umherhüpfende Bilder und verwurstete Einzüge in M$Word zu machen. Jaaaja, ich weiß: wenn man sich mit Word nur mal beschäftigen würde, klappt das auch...

Die Vorlage hatte ich also irgendwann im Februar erstellt, alles prima. Und jetzt kamen "noch ein paar kleine Änderungen". Und plötzlich fragte ich mich, ob Open Office nicht vielleicht doch die bessere Lösung gewesen wäre, zumindest für so einen Gelegenheitsdiplomschreiber wie mich. Da lese ich plötzlich aus den Tiefen der hyperpräzisen "Guidelines for the Final Year Project" heraus, daß die Bildnummerierung fortlaufend sein soll. Anstatt "Figure 2.1", 2.2, 2.3... im 2. Kapitel und 4.1, 4.2 etc. im 4. Kapitel soll es lieber 1, 2, 3, 4 bis ganz viel sein. Ääähm, grumpf, wie kriegt man das jetzt hin?

Wie immer liegt die Lösung näher als man glaubt (...), besonders wenn man G**gle mit der richtigen Suchanfrage füttert. Oder das richtige Forum findet, wo man Anfängern was erklärt... In meinem Fall benötigte dies nur dem Zweizeiler
\usepackage{chngcntr}
\counterwithout{figure}{chapter}
Dazu braucht man nur das Makro chngcntr.sty finden, ins richtige Verzeichnis hauen, die Namedatabase zu aktualisieren, schon klappt's. Das nächste war: im Literaturverzeichnis bitte keine eckigen Klammern um die Referenz! Diese ganze Formatierungsrichtlinien sind mir eh schon ein Rätsel, aber nundenn. So fand ich nach XY Zeit dann die Lösung für "Literaturverzeichnis ohne eckige Klammern um das Label", täräää:
\makeatletter
\renewcommand{\@biblabel}[1]{#1}
\makeatother
Wieder recht naheliegend, oder?? Mann mann... Aber so ist das wohl, ohne Einarbeitung (eine laaange Einarbeitung für solche Spezialitäten) geht's eben doch nicht. An der Stelle frage ich mich, wie man sich heutzutage solche Art Informationen ohne das Internet beschaffen würde?! Gar nicht???

Dienstag, August 22, 2006

Linnanmäki

Linnanmäki Logo bei NachtLetzten Samstagnachmittag verschlug es mich nach einem Jahr (...) endlich in Helsinkis Freizeitpark Linnanmäki (nein, das obere Foto ist nicht nachmittags aufgenommen). Der ist keine 10 zu-Fuß-Minuten entfernt auf nem Hügel und quasi mitten in der Stadt, wobei Helsinki ja nur in der Innenstatd richtig stadtig ist, überall anders ist soviel Platz...
Wie Heidepark oder Hansaland (achne, hatten sie den nicht umbenannt in Hansapark?) - nur in klein. Ziemlich klein sogar im Vergleich, aber mit sehr viel Liebe gemacht! Das Gute daran ist: man läuft sich nicht die Füße wund zwischen den Fahrgeschäften. Wenn ich an den Heidepark Soltau denke, mann mann, die haben so viel Platz, den sie rundrum aufkaufen können, da wird dann auch großzügig angelegt. Nix mit mal schnell von der Schiffschaukel zum Top Spin flitzen...

Und obwohl Linnanmäki so klein ist, vermißt man eigentlich nichts, irgendwie ist alles da, ob nun die Klassiker wie Schiffschaukel, Riesenrad (Vankkuripyörä), Achterbahn... oder eben Raketenturm (Raketti), Top Spin, Wildwasserfahrt. Und alles innerhalb weniger Minuten erreichbar, so winzig. Das Beste sind dabei die Kinderversionen der großen Geräte. So gibt es eine Mini-Schiffschaukel, Mini-Raketenturm und Mini-Riesenrad (oder Minirad eben). Und alles quietschbunt, bei Sonnenschein die reinste Fotofreude! Siehe rechts oder das ganze Sortiment bei Flickr.

Und man kommt ohne Eintrittskarte rein, d.h. wer fahren will, zahlt eben per Einzel- oder 10er Karte oder holt sich gleich ne Tageskarte. Irgendwie macht das doch Sinn, finde ich. Und hier noch ein schnell zusammengeschubstes Video. Ich hätte nie gedacht, daß ich jemals den Windows Movie Maker benutzen würde, aber dazu ist er genau richtig!

Montag, August 21, 2006

Fireworks Championship

viele viele Lichter im Hafen
Letzten Freitag: Fireworks Championship 2006 am Helsinkier Hafen. Das ist einmal im Jahr und dem entsprechend ein echtes Happening! Man hat das Gefühl, ganz Helsinki sitzt im Kaivopuisto (Helsinkis größtem Park an der Südspitze zwischen Fähr- und Yachthafen) und tritt sich bierselig auf die Füße. Und nicht nur im Park war Gedrängel, auch auf dem Wasser. Das lustigste Schauspiel war dabei wohl noch, wie nach dem Feuerwerk diese Scharen von Lichtern wieder Richtung Hafen schipperten.

Fireworks ChampionshipDas Feuerwerksfoto hier ist ja nicht so toll geworden, vielleicht gibt das Video ja mehr Aufschluß. Besonders gut finde ich die kreischende Tonspur ausflippender Mädels am Anfang und die tollen Herzchen-Böller am Ende.


Irgendwie ist es witzig, ich erlebe hier zwei Extreme: die meiste Zeit ziehen die Finnen anscheinend Ruhe und Einsamkeit vor, aber wenn dann mal was los ist, dann wird's ein Massenevent sondergleichen! Denke da vornehmlich an Vappu (Erster-Mai-Feier, oh, der Eintrag schlummert immer noch als Entwurf im Blog-panel, fällt mir dabei ein...), Lordi's Rückkehr nach dem Eurovision oder den finnischen Tag der Unabhängigkeit (6.12.). Oder eben das hier.

Wobei ich mir ja den zigsten Kommentar zu Lordi nicht verkneifen kann, denn der Lordi-Empfang war mit über 90.000 Menschen die größte Menschenansammlung in der Geschichte Helsinkis. Und Quasi-Karaoke wurde auch gesungen. Extrem eben.

Musik und ihr Video

Gedanken am Morgen. In der Bahn, um genau zu sein, meinem MP3 Player lauschend. Da hatte ich vor geraumer Zeit auch den Song "Stop me" von Planet Funk drauf gemacht. Und kam zu der Überlegung: Wie sehr beeinflußt eigentlich ein Musikvideo den Song?
Ich hatte das Video dazu ohne Ton in ner Disco gesehen. Ich mag Fernseher in solchen Läden nicht, aber egal. Also kein Ton. Aber das Video war interessant und ich mochte den Song quasi, ohne ihn gehört zu haben. Dann also mal reingehört und es stellt sich als elektronische Mukke heraus. Ob ich den Song ohne das Musikvideo gut gefunden hätte? Werde ich wohl schwer rausfinden, und ist auch irgendwie egal, denn ich höre ihn gerne. Möglicherweise hätte ich den Song aber ohne das Video nichtmal wahrgenommen als solchen.

Oder...?

Sonntag, August 20, 2006

Megapussi

Megapussi FlipsGaaaaanz alter Witz, wenn ich bedenke, wie lange ich jetzt schon hier bin... Aber da diese Schote in meinem Blog noch fehlt, bekommt die Megapussi jetzt hier ihren Platz. Flips in meinem Fall und ein Fehlgriff, denn ich sah zu spät "Bacon cheddar". Flips müssen erdnussig sein...
Megapussis gibt's für alles, was man knabbern kann. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft Fotos von diesen Dingern in "XY in Finland" Blogs auftauchen. Übrigens nicht zu verwechseln mit Eväs Pussi.

Eigentlich waren da noch ganze andere Dinge, über die ich grad berichten könnte, aber Bett und früh hoch morgen und was schaffen ist grad doch wichtiger...

Samstag, August 19, 2006

virtueller Rausschmiß

Hmmm, wo ist mein Profilbild hin? Und der unsäglich tolle Header? Und wo sind die Links zu einigen externen Dateien, die nicht auf Blogger lagern? Nun, die liegen - äh lagen wohl in meinem Evtek Account. Als Austauschi wird man wohl nach einem Jahr rausgekickt. Virtueller Rausschmiß. Da muß ich jetzt mal sehen, ob ich auch wirklich von allem ein Backup hatte...

Edit: Na war wohl nur ein Serverausfall... Trotzdem ein guter Hinweis darauf, langsam mal die Verzeichnisse einzupacken/umzuziehen.

Freitag, August 18, 2006

Abtropfdingsbums

finnisches Abtropfdingsbums in der KücheBedarf das irgendwelcher Worte? Das finde ich eine der praktischsten Erfindungen überhaupt! Wieso gibt es das bei uns nicht?
Abwaschen. Wegstellen. Fertig. Tropft und trocknet alles unten durch.

Guggel- und Babbelfische

Translatorische Feinheiten. Wie gut übersetzt ein Automat? How good translates an automat? Warum stelle ich mir diese Frage überhaupt? Why put I me this question even? War das jetzt gutes Englisch? Was that now good english? Was passiert, wenn man etwas komplexere Satzstrukturen Wort für Wort übersetzt? What happens, when one a bit more complex sentence structures word for word translates? Hört sich fast an, wie ein Deutscher im Ausland. Hears itself almost at how a German in abroad.

Wie auch immer, ich stolpere von einem Lacher zum nächsten, wenn ich Google or Babelfish mit meinem Blog füttere, direkt unterhaltsam! Mal sehen, also der Satz

Da sind nur Parkanlagen drauf, ein Cafe, ein Schotterweg einmal rundrum... Ein ziemlich netter Platz zum Ausruhen und abends in der lauen Sommerluft herumlungern.

Google language tools sagen:
There only park plants are drauf, a cafe, a crushed stone way once rundrum… A rather nice place for resting and in the evening in lauen summer air herumlungern. (sehen)

Altavista Babelfish sagt:
There only parka situations are drauf, a cafe, a crushed stone way once rundrum... A rather nice place for resting and in the evening in lauen summer air herumlungern. (sehen)

Na, kein großer Unterschied, und als einzeln dahingekotzter Satz auch nicht komisch. Aber den ganzen Blog so zu sehen hat seinen Reiz. Die Idee kommt auch nicht von ungefähr, als ich nämlich Ali sah, wie er im Lab per Babelfish meinen Eintrag über Anleitungen zu finnischer Aussprache lesen wollte. Schien nicht (alleine?) meine Sichtweise auf finnische Sprache gewesen zu sein, die erheiterte...

Donnerstag, August 17, 2006

Wohnungsbesichtigung

Finally. Nachdem mir an diesem Tag meine Kamera verreckte (reckt immer noch vor sich hin...) und ich aber mit dem geliehenen Stativ viele viele Panoramaaufnahmen von unserer alten Wohnung machen wollte, bevor wir auszogen, war Marta so nett und lieh mir ihre. Sie rettete also diese Sammlung wertvoller Dokufotos. Marta: 1000x Danke!

Marta, dziekuję za pożyczenie mi twojego aparatu na 2 dni!

Hier also eine kleine Wohnungsbesichtigung durch Junailijankuja 5.

Da hätten wir zunächst einmal den zeitlos schicken Flur, hier im 1. Stock wieder mit meiner alten WG (links) und neue (rechts). Das Foto hatte ich zwar schonmal in ähnlicher Fassung gepostet, aber ich fand diese Perspektive einfach geiler.
Junailijankuja 5A hallway
Als nächstes treten wir in die Küche, welche auf diesem Foto einfach unglaublich geräumig aussieht, es aber gar nicht ist. Naja, also sie ist schon ok. Feiern kann man da allemal gut drin (Link zu tollem Partyvideo, wmv). Das Video ist alt, kann aber nicht lassen, es nochmal zu verlinken, hehe.
Junailijankuja 5A 004 kitchen
Ein Blick nach rechts aus der Küche führt uns ins Wohnzimmer. Dieses Wohnzimmer machte eine besondere Metamorphose durch, denn es wurde quasi 9 Monate lang als Wohnraum verschmäht und diente eher als Lagerplatz für Leergut und Wäsche. Dann erbarmten sich David, Marc und Matthias, dem Raum mal ein bißchen Leben einzuhauchen, et voilà:
Junailijankuja 5A 004 living room
Als nächstes mein altes Zimmer Nr. 3. Elf Monate lang... hmmm. Ich mochte es.
Junailijankuja 5A 004 3
Und auch ein Blick in anderer Leute Zimmer, hier Nr. 5
Junailijankuja 5A 004 5
oder oben im 8. Stock (hey, übrigens eines der wenigen Zimmer, die mal wirklich eingerichtet wurden, finde ich)
Junailijankuja 5A 036 3
Und wo wir schon hier oben sind, auch ein schwindelnder Blick aus dem Küchenfenster. Ich muß sagen, daß ich die Leute da oben ziemlich beneide um den Blick. Auch wenn man ja fast nur andere Gebäude sieht, aber schöner als eben diese aus dem 1. Stock zu sehen, ist es allemal.
Junailijankuja 5A 036 kitchen
Und bevor ich mich mit Kommentaren über das letzte Bild in die Nesseln setze, hier das, wo man immer einen Kreis beschreibt und was einfach nicht fehlen durfte:
Junailijankuja 5A 004 the cave