Donnerstag, November 23, 2006

Nerd-Schreikrämpfe

[Nerd stuff mal wieder.] Ich bin ein Fan von offenen Standards, geb ich ja zu. Und tja, der praktische und nicht akademische Web-Macher weiß, was man nicht tun sollte: versuchen, CSS im Internet Explorer zum Laufen zu kriegen. »Standards? Was'n das?«, sagt IE. Und das war nun auch wirklich nicht neu... Versucht hab ich's trotzdem, mit dem Ergebnis, daß ich bald keine Haare mehr habe!

Dieses hier ist eine wirklich nette Übersicht über die verschiedenen Schreikrämpfe, die man bekommen kann: http://barrierefrei.e-workers.de/workshops/ie-fun/index1.php Und spaßeshalber auch mal mit nem anderen Browser aufmachen...

Mittwoch, November 22, 2006

Fahrkartenkontrolle

Heute nachmittag saß ich in der U-Bahn. Auf all meinen Fahrten in U- und S-Bahn wurde ich bisher nur einmal kontrolliert. Aus Helsinki sind mir Fahrkartenkontrolleure noch als uniformierte, nicht gerade schmächtig gebaute und mindestens zu zweit auftretende Mitmenschen in Erinnerung. Und überhaupt nicht in schlechter, trotz des manchmal etwas angsteinflößenden Auftrittes. Meine erste Begegnung mit Berliner Kontrolleuren war eine andere, erkannte ich die beiden wegen fast-Zivil-Outfits erst auf den zweiten Blick als solche, und auch vielmehr erst daran, daß plötzlich alle nach ihrer Fahrkarte kramten.

Heute also Fahrkartenkontrolle Nr. 2. Doch, oh Wunder, nicht für mich! Was passierte? Eine junge Frau in zivil steigt ein, die Türen schließen. Zielstrebig steuert sie auf ein Pärchen mittleren Alters, vorbei an einem Zeitung lesenden Fahrgast. "Die Fahrkarten bitte." Die beiden also Fahrkarten gezeigt, sie zum nächsten. "Fahrkarte?" Gezeigt, weiter. Aber jetzt wurde wieder jemand übersprungen, d.h. also zum Übernächsten: "Karte?" Alles paletti. Auf dem Rückweg durchs Abteil, ich habe meine schon parat, würdigt sie mich wie auch meine drei Nachbarn keines Blickes. Wie jetzt?

Ist es vielleicht wert, anzumerken, daß die ersten beiden Kontrollierten je eine Halbliterknolle Sternburg (ziemlich preisgünstiges Bier, für alle Nicht-Berliner) in der Hand hatten und durch ihr äußeres Erscheinungsbild ganz offensichtlich nicht in die Oberschicht sondern eher Richtung Hartz IV einzuordnen waren? Und spielt es eine Rolle, daß der zweite Fahrgast unübersehbar nicht deutscher Herkunft war? Ganz im Gegensatz zur dritten, übersprungenen Kandidatin! Nummer vier paßte dann anscheinend wieder in das angewandte Schema, denn auch dieser junge Mann sah nicht besonders deutsch aus. Zusammen mit meinen drei Sitznachbarn schien ich gewisse Kriterien, heute kontrolliert zu werden, nicht zu erfüllen und wurde also ebenso übersprungen.

Also mal ehrlich: Was wird denn da für ein Prinzip verfolgt? Also ich nenne das Diskriminierung, und ich könnte kotzen, wenn ich das sehe. Vielleicht steckt da ja irgendeine Statistik hinter, daß die meisten ohne Ticket erwischten Fahrgäste gewisse äußere Kriterien erfüllen. Zeit- und gewinnoptimiertes Arbeiten der Kontrolleure könnte man das dann nennen. Mit respektvollem Umgang und Gleichberechtigung hat das aber rein gar nichts zu tun und hinterläßt bei mir echt einen üblen Nachgeschmack, nämlich den der Zweiklassengesellschaft. Wenn kontrolliert wird, dann entweder alle oder gar nicht.

Und davon abgesehen, daß die ganze Aktion nicht ok war: sind Kontrolleure des BVG eigentlich immer undercover? Hab ich vorher noch nie gesehen, sowas.

Donnerstag, November 16, 2006

Herbst

1½ Monate hat es nun gedauert, bis ich hier endlich ein Fahrrad am Start hatte. Und irgendwie bin ich erst jetzt, nach der ersten Fahrradtour, hier wirklich angekommen. So fühlt es sich zumindest an. Ohne Fahrrad ist schon doof, denn man sieht nicht wirklich viel von der Umgebung, in der man eigentlich wohnt, finde ich.

Und so trieb es mich heute bei Klimakollapstemperaturen (ich meine, wir haben Mitte November und es waren 15 Grad, in der Sonne fast T-Shirt-Wetter!) am Kanal entlang und in Richtung eines Parks, in dem sich ein russisches Ehrenmal emporhob. Auf die Idee waren natürlich noch mehr Leute gekommen, und eigentlich saßen fast überall Menschen, lesend, dösend, knutschend, biertrinkend, plaudernd - richtig idyllisch. Ja, und Berlin kann ganz schön grün sein, mußte ich erstmal feststellen, bzw. herbstlich rot, wie auch immer.

Und ja, der Lenker auf dem Foto ist Teil meines tiefergelegten Damenrades. Quasi wie der Granada unter den Fords, hehe.

Dienstag, November 14, 2006

nostalgischer Moment

[Vorsicht: Nerd stuff!]

Kürzlich hatte ich einen nostalgischen Moment. Wie nostalgisch der wirklich war, kann ja vielleicht der eine oder andere erraten, wenn er Happy Computer, ASM oder Power Play hört. Genau, Computermagazine der 90er.

Ich stöberte also durch die Regale meines alten Zimmers bei meinen Eltern - was ich eigentlch suchte, weiß ich nicht mehr. Normal. Und da fielen mir also diese Urgesteine in die Hände, Happy Computer mit
- "Der schnellste PC der Welt - Brandneuer Supersprinter mit 80386-Prozessor und 33MHz"
- "Word 5.0 - Ist ein neuer Standard geboren?"
- usw.

Verdammt, dreiundreißig Megahertz! Die hätten im Gegensatz zu unserem 8 MHz-XT für Angstzustände gesorgt. Direkt neben den Happy Computers taten sich dann die längst vergessenen und mit 18 DM echte Anschaffungen "DOS Extra" Ausgaben auf - mit seitenweise Listings zum Abtippen, yeah:
- ein Raytracer in GW-BASIC
- ein .VOC to .WAV Konvertierungsprogramm in Turbo Pascal (und ich hatte nichtmal ne AdLib Soundkarte o.ä.)
- Spriteprogrammierung in GW-BASIC
- blaaa bla bla

Ich glaube, da ist die eine oder andere Nacht bei draufgegangen damals. Und nochmal die gleiche Zeit, um all die als Illegal function call und Syntax error auftauchenden Tippfehler auszubügeln. Raytraycer in GW-BASIC sag ich nur, mit 4-Farb-CGA-Grafik und ner echten 3-Fenster-Ansicht...

Irgendwie konnte ich nicht verhindern, mich plötzlich ziemlich alt zu fühlen. Als ich dann, an GW-BASIC denkend, gezielt nach diesen beiden Büchern ('da war doch was...'), "Grafik, Animation, Simulation für Personalcomputer (Lee Adams)" und "GW-BASIC und PC-BASIC für Einsteiger (Tornsdorf)" suchte, ward mir ganz anders! Kapitel 28 oder so "Flugsimulator in GW-BASIC". Heute gar nicht mehr vorstellbar...
Ich glaube, ich muß beizeiten mal die weggesicherten 5¼" Floppies wiederbeleben und M.E.S.S. oder die DOSBox anschmeißen.

Sorry für alle Nicht-Nerds. Von wegen, über Berlin bloggen! ...und was habt ihr in eurer Jugend so getrieben???!

über das Gruscheln

Ich gruschele. Du gruschelst. Er/sie/es gruschelt. Wä? Ist das ansteckend? Sieht zumindest so aus, wenn man diesen Hype namens StudiVZ so beobachtet. Werfe ich mal einen Blick auf das zum Gruscheln zugelieferte Bild (entnommen von http://www.studivz.net/images/IconPoke.jpg): Demnach könnte gruscheln das bedeuten: jemanden an die Schulter packen.
Na hör ma!! *stups* (hihi) *verschämtwegkuck* Tatsächlich kommt gruscheln aus dem Englischen, "to grushel". Nicht? Stimmt, aber von "to poke", so heißt gruscheln nämlich auf der Seite, von der StudiVZ abgekupfert ist, www.facebook.com, was dann in dem Kontext soviel heißt wie "anstupsen". Sagt der Spiegel in diesem Artikelchen. Wer noch ganz viel mehr Tratsch und Bla rund darum lesen will, geht hierhin (englisch).

Donnerstag, November 02, 2006

indisches Puzzle

Ich hatte es ja geahnt und die Post-Pakete aus Indien (von mir an mich) nun schon über ein Jahr nicht angerührt. War eh keine Zeit, und im Flieger nach Finnland war auch kein Platz für Souvenirs aus Granit... Nachdem ich mal gesehen hatte, wie (Post-)Pakete von indischen Bussen abgeladen werden, war mir klar, daß meine Souvenirs nie und nimmer weich genug verpackt waren für ihre weite und lange Reise!
Und so befinde ich mich jetzt auf der Suche nach dem verlorenen Rüssel! Naja, bzw. der Rüsselspitze. Die ist und bleibt nämlich nicht auffindbar. Naja, irgendwie sieht so ein Klischeesouvenir auch viel authentischer aus, wenn es lädiert ist und ihm Bein und Rüsselspitze fehlen.