Dienstag, Januar 31, 2006

unmoralisches Angebot

Ich würde diesen Eintrag ja auch gerne als

<no comment>

stehen lassen...

An diesem Ding muß ich jeden morgen vorbei gehen! "Three Euro ONLY, Sir, veRy good pRice! Come!"
Aber um mal ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: es handelt sich dabei um so eine Art Proviantpaket. 'eväs' heißt übersetzt irgendwie (Reise-)proviant, Schulbrot, und 'pussi' ist das finnische Wort für Beutel, Sack.
Enthalten (sisältää) sind also ein Brötchen (sämpylä) oder (tai) irgendwas mit Reis (reissumies), vermutlich Pirokken oder so (pirakka), Saft (mehu), ein Afel (omena) und eine Brezel/Kaffeebrötchen (pulla).
Am besten wäre ich wohl beraten, wenn ich das einfach mal ausprobieren würde. Das wird dann Teil II dieses Eintrags. Als ich es am Telefon mal erwähnte, stieß es auch auf pures Unverständnis, wie man sowas nicht sofort austesten muß. Meine Ausrede ist einfach, daß es dieses Angebot nur morgens gibt. Und ich bin halt chronisch spät dran... Fortsetung folgt - irgendwann schaff ich es. Dann mit der Auflösung, was es wirklich ist.

das 10%-Gefühl

Tagsüber fallen mir manchmal Titel für neue Blogeinträge ein. Dieser hier war einer davon und beschreibt das Gefühl, das ich heute mal wieder hatte.
"Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potentials."
Danke für diese aufmunternden Worte, Herr Einstein. Ob er's wirklich gesagt hat oder das nur so ein dummer Werbespruch aus Anzeigen in der (der Tageszeitung) beigelegten Fernsehzeitschrift Ende der Achtziger war, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall konnte ich heute live mitverfolgen, wie einer meiner Projektmitstreiter so arbeitet. Am Computer. Unter Linux. Die Maus wird nur spärlich benutzt und die Konsole rattert schneller als ich gucken kann. Es wird nebenbei flugs herumcompiliert und eigentlich lief alles mehr oder weniger in fünf bis sechs Fenstern gleichzeitig ab.
Bin ich doch im falschen Beruf??? Wenn ich mich an dem messe, was der am Tag umsetzt, dann hätte dieser Blogeintrag "das 1%-Gefühl" geheißen.

Freitag, Januar 27, 2006

die Sache mit dem Handtuch

Dieses ist mein Handtuch. Farbe orange-irgendwie-braun-rot. Was nun eigentlich echt unspektakulär ist, aber das Baby war mal mintgrün. Man sollte es eben nur nicht zusammen mit knallrot-oranger Ikeabettwäsche und einem indischen Bettlaken, ebenfalls orange, auf 60° waschen...
Jaja, ich weiß, "war doch abzusehen!", und ich hatte auch nicht damit gerechnet, daß es mintgrün bleibt (ist ja nur ein Handtuch und damit ziemlich egal, was für eine Farbe es hat, habe halt nur so selten 60° Wäschen...). Dennoch überraschte mich diese neue Farbenpracht schon ein bißchen.

rauf und runter

Mal wieder Diplomarbeit. Oder Projektarbeit? Naja, ist ja eh fast dasselbe, nur daß mir bei dem einen (dem letzteren) jemand in den Arsch tritt. Dienstag soll also nach all den Wochen und Monaten des Papierkrieges, tolle-Netzdiagramme-Erstellens und Theoriegefachsimpels nach Projektplan (wie ich solche Worte hasse) also etwas auf dem Bildschirm erscheinen!
Quasi endlich was zum anfassen! Was auch ein Witz ist und mich fast nach meiner Tischlerlehre sehnen läßt, wo man ziemlich sofort Ergebnisse hatte und sie auch anfassen konnte. Wenn ich als Informatiker den Rechner aus mache, hat es den Anschein, als hätte ich nichts erreicht. Ist wohl ein Berufsfluch.
Na auf jeden Fall ist noch alles am Anfang und geht täglich, wenn nicht stündlich, auf und ab. Gestern noch juchu geschrien, weil mir plötzlich ein Ansatz so simpel erschien, heute alles verworfen, weil über irgendwas gestolpert, worüber ich noch nicht weiß, ob es geht oder oder oder... Kotz! So habe ich heute den ganzen lieben langen Tag mit Lesen verbracht, um zu begreifen, und dabei war ich letzte Woche schon drauf und dran, wild konzeptlos herumzuprogrammieren/-compilieren. Also wenn das nicht demotiviert, dieses im-Dunkeln-Tapsen, dann weiß ich auch nicht.

Dienstag, Januar 24, 2006

Panik?

Irgendwie rennt mir grad die Zeit weg... Noch keinen einzigen Satz für die Diplomarbeit geschrieben, und die Arbeit für's Projekt, die eigentlich 14h pro Woche sein sollte, entwickelt sich gerade zum Fulltimejob, weil mir die Programmierübung fehlt (wann hab ich das letzte mal programmiert???)... Panik, aber echt! Und keinen Schimmer, wo ich anfangen soll. Aber das ist wohl meistens so bei Diplomarbeiten. Hoffe ich...

Montag, Januar 23, 2006

Art meets Ice

eine SchildkröteSkulpturen hauen, nur nicht in Stein sondern in Eis! Auf solche Ideen kommt man also, wenn man in der Kälte wohnt. Das haben Meike, Astrid und ich uns heute also angesehen. Achja, Meike und Astrid besuchen mich gerade für eine Woche. Hatte die beiden heute mittag vom Flughafen abgeholt.
"Muß man ne lange Unterhose anziehen?" wurde ich gefragt. Meine Antwort "Ja, besser ist..." Nur warum ich mich dann selber an meine Ratschläge nicht hielt...? -21 Grad sind nicht so wild, wenn man aus der Wohnung zum Zug huscht und von dort zur FH, zumindest nicht für die Beine. Für die Hände schon. Aber den Fehler, bei solchen Temperaturen mein Frühstück, eine Banane, auf dem Weg und ohne Handschuhe verzehren zu wollen, den mache ich nicht noch mal. Habe selten so schnell eine Banane gegessen!

Und so holte mich heute auch ganz schnell die finnische Realität ein, denn nach kürzester Zeit fielen mir Füße und Finger ab.Widder (oder Steinböcke?)Der Skulptur-Wettbewerb fand auf der Zoo-Insel Korkeasaari statt, und von der Metrostation bis dort war es erstmal ein bißchen zu laufen. Eigentlich war ich schon durchgefroren, als wir da ankamen. Und die wilden Fotoserien, die ich normalerweise gemacht hätte, verkürzten sich drastisch, weil ich meine Kamera nicht mit Handschuhen bedient kriege - aber mit Händen, die 2 min an der Luft waren, auch nicht mehr...

toter Eis-DinoVon all den äußeren Ungemütlichkeiten mal abgesehen (bin selber schuld, man kann sich ja auch vernünftig anziehen) war es aber echt imposant! Faszinierend war vor allem auch der junge Mann aus Kenia (!!!), der an seinem Löwen meißelte und feilte. Hier und da kam übrigens auch mal eine Kettensäge zum Einsatz.
Weiteres Highlight: das finnische Team, dessen eines Mitglied Kimmo Frosti hieß. Das muß einfach Bestimmung gewesen sein...

Samstag, Januar 21, 2006

Pantti

Alles fing damit an, daß wir direkt vor einer Party bei uns in der Wohnung ein bißchen zu viel Alt- und Pfandglas hatten -- und damit, daß jemand unten im Eingangsbereich des Hauses den Lidl-Einkaufswagen stehen lassen hat. Und das Pfandglas wegzubringen, nur um nach der Party wieder loszurennen, ist auch doof. Und so lag es ziemlich nah, den Einkaufswagen gleich während der Party als Flaschenablage zu positionieren.

Irgendwie sah es dann so imposant aus, daß wir ihn als Deko gleich stehen ließen. Er füllte sich weiter, und so wurde klar: wenn wir ihn, über das Straßenpflaster holpernd, wegbringen wollen, müssen wir die obersten Schichten erst abtragen. Und nach weiteren 3 Wochen, war es heute dann soweit: Wagen Nr. 2 mußte her. Der stand auch schon griffbereit in den Fahrradständern unten.

Uns so zogen wir heute, Samstagnachmittag, los, um den Lidl Pfandautomaten zu füttern. Gute Idee, an einem Samstagnachmittag, da tun das nämlich auch andere Leute. Von einer Frau vor uns bekamen wir ein Grinsen: "Bin ja froh, vor euch zu stehen..." Es wurde auch prompt ein weiterer Automat angeschmissen. Hinter uns stand keiner Schlange...

Ergebnis der Aktion: in 18 min Dauerfüttern sind 407 Flaschen in 37,05 € gewandelt. Macht einen Schnitt von 22,6 Flaschen/min. Hmmmm...

[25. April 2006: ein Film davon gibt's jetzt hier verlinkt.]

endlich richtiger Winter

Endlich ist es so weit. Nach dem Temperatursturz diese Woche haben wir jetzt auch Schneeeeee! Hier mal wieder ein langweiliges Foto aus meinem Fenster. Ich hoffe, es kommen bald noch schönere.
Was mich eigentlich noch am meisten fasziniert, wenn Schnee liegt, ist, wie die Autos noch herumflitzen. Langsam fahren? Nöö, langweilig! Allerdings muß ich dazu auch sagen, daß es in Finnland so Spike-Upgrade-Kits gibt. Da arbeitet die Autowerkstatt kleine, metallene Nieten in die Reifen ein. Ab Dezember, als hier noch kein dauerhafter Schnee lag, hörten sich die meisten Auto wie "rt-rt-rt-rt" auf dem Asphalt an. Naja, und jetzt heizen sie rum, als sei nichts gewesen.

Freitag, Januar 20, 2006

f***ing Friday

Wenn es am Freitag kommt, dann kommt es meist dicke. So mein heutiger.

  • 8:15 Diplomseminar mit kurzer Präsentation, was man denn schon alles tolles gemacht (und geschrieben!) hat, wie der weitere Verlauf aussieht und am besten noch ein Inhaltsverzeichnis der Diplomarbeit. Sehr interessant, wie weit die Ergebnisse dabei auseinanderklaffen. Während es einige anscheinend noch immer nicht zu einer klaren Definition ihrer Diplomarbeit gebracht haben, warten andere mit 30-100 geschriebenen Seiten auf.
  • 13:00 Projektmeeting! Juchuu! Da ich der einzige war, der über Weihnachten weg war (weil der einzige Nicht-Ansässige), war ich auch der einzige, der über diese drei Wochen keinen Handschlag getan hatte. Fühlt sich echt gut an, wenn Ali, der das gleiche macht wie ich, nur in 2D statt 3D, ein Demo zeigt, und ich noch grübele, wie ich es mache...
    Naja, habe mich aber irgendwie durchgewunden, und es war auch nur halb so wild. Allerdings auch nur deswegen, weil ich einen Tag vorher ein Buch in die Finger bekam, wo quasi 1:1 drinstand, was ich brauche, so daß ich eben das vorstellen konnte.
  • 16:00 PHP-Projekt-Abnahme mit Präsentation. Das Wort "Präsentation" kann ich eh schon nicht mehr hören. An der FH OS eine Seltenheit, und darum schade (wie soll man es sonst üben, ist im Berufsleben ja wohl Usus), hier Overkill. Und so ging ich da absolut unvorbereitet rein, weil keine Zeit gehabt. Mein Mitstreiter hatte sich überraschenderweise auch noch aus dem Projekt verabschieded, und so machte ich es alleine. Der Link steht übrigens rechts im Kasten. War aber ok.

Und jetzt geh ich ins Bett. Weil fertig. Und hier noch ein Foto von Evtek, meiner FH. Weil es hier grade paßt (wenn ich schon so viel über "Arbeit" schreibe).


Mittwoch, Januar 18, 2006

Gesichtsnarkose gratis

Ein bißchen SchneeSo hatte ich mir Finnland eigentlich vorgestellt: saukalt und verschneit! Und die Erzählungen, wie der Winter hier "unten" in Helsinki denn nun wirklich ist, klafften auch ziemlich auseinander: die einen meinten, Helsinki sei so weit südlich und am Meer, da gäbe es den ganzen Winter keinen vernünftigen Schnee, die anderen sagten "Jaaa, ooooh, also spätestens im November geht es los mit Schnee!" Insofern war ich schon ziemlich gespannt, fand dann aber auch bald raus, daß Finnen wohl zu ersterer Beschreibung tendieren, und die zweite von ausländischen Studis kommt. Ist halt alles relativ.

-20 Grad und Wind! Brrr!Und ich höre mich noch ganz groß verkünden "Achwas, ich fahre auch bei -20 Grad Fahrrad, schließlich macht Fahrradfahren Spaß!" (hatte mir ziemlich zu Beginn ein vernünftiges, gebrauchtes Trekkingrad zugelegt) Also das hab ich schon Mitte Dezember bei einer 30min Radtour aufgegeben, da hatten wir kurzzeitig -8 oder so, und es dauerte ne Stunde, bis meine Füße wieder voll ansprechbar waren danach.
Und seit gestern hat hier nun der "echte" finnische Winter eingesetzt, und binnen 48h fiel die Temperatur von 0 auf -20 Grad ab, krass!

Nachdem ich heute also brav Kurse anhören und nachmittags noch im Lab arbeiten war, ausstempele (der elektronische Stempel-O-Mat mag mich nicht: ist von Beginn meiner Arbeitszeit heute von -91 auf -95 Stunden gesprungen, arbeite ich rückwärts?)... äh also wie ich so rausgehe, merke ich schon, daß -20 Grad mit Wind nicht angenehm sind! Es sind nur schlappe 5 oder so Minuten zur S-Bahn, aber als ich da ankam, war mein gesicht vollnarkotisiert. Aua! Wie soll man sich gegen sowas einpacken? Ich kann ja mal sehen, ob ich so Verbrecher-Ski-Mützen mit Augen-Nase-Mund-Schlitz irgendwo finde, haha! Bin dann also, weil der Zug erst in 15min kam, ins Einkaufszentrum (ein Monstrum!!), um mich ein bißchen im "Indiq Living", einem Indien-Shop, aufzuwärmen.

Achja, dieser Laden, auch wenn ich da immer wieder hingehe wegen der Musik (heute war sie trotzdem doof), mutet eher an wie ein etwas stilvollerer Deko-Kitsch-Geschenkeartikelladen. Dabei groß und geräumig... indisch?

Freitag, Januar 13, 2006

die 15 ECTS Überraschung

Also eigentlich dachte ich, hätten wir (drei deutschen Doppel-Diplom-Dussel) unseren betreuenden Professor hier bei Evtek von Beginn an doll genug gelöchert gehabt, wieviele Credits wir denn nun brauchen, um am Ende mit nem Bachelor und nem Diplom dazustehen. Und eigentlich fühlte ich mich mit der Diplomarbeit, zwei-drei Kursen für noch fehlende 9,5 Credits und der Arbeit für das Projekt für dieses Semester ganz gut ausgelastet.

Aaaaber manchmal kommt es eben anders, und so erfuhr ich Mittwoch, daß wir leider statt 60 ECTS, wie von der FH Osna vorgesehen, nun 75 ECTS brauchen. Die 15 für die bachelor thesis sind nämlich nicht inklusive... *grummel* Wieso fällt ihm das jetzt erst ein?! 15 Credits sind für meinen Geschmack aber genug, um nen Stundenplan für eine Periode (=½ Semester) vollzukriegen, und so haben wir uns jetzt alle darauf geeinigt, nach der Diplompräsentation Anfang Mai ein paar "special projects" zu machen, eben drei Stück à 5 Credits. Naja, immerhin... da sind ja noch dreieinhalb Wochen Platz bis zum offiziellen Ende des Semesters.

Mittwoch, Januar 11, 2006

Entenhausen

EisschollenEs ist im Moment schon erheiternd, rauszugehen. Die Menschen laufen rum wie Enten: einen Fuß platt vor den anderen setzend, die Arme bereit, jederzeit wild herumzuschleudern.

Der Grund: Eis! Und das nicht zu knapp. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte mal so dicke Eisschollen auf Gehwegen gesehen habe. Über die letzten Tage, die ich ja noch nicht hier war, muß es ein paar mal um die 0 Grad hin- und hergeschwankt sein, anders kann ich mir die teilweise zentimeterdicke Eisschicht nicht erklären.

Dienstag, Januar 10, 2006

des nachts in Helsinki

01:50 Uhr. Anstatt zu schlafen, kam mir gerade in den Sinn, einen Blog einzurichten. Gute Zeit für sowas. Warum wundere ich mich eigentlich immer noch, warum ich tagsüber dauernd so müde bin...
Die Diplomarbeit steht also auf dem Plan, nebenbei noch arbeiten und zwei drei Kurse, da wird es eh nichts mit einer eigenen Webseite. Also sehe ich es mal als ersten umgesetzten guten Vorsatz an, das hier zu kreieren. Wie doll ich es nutzen werde, ob ich englisch oder deutsch schreibe, ob persönlich oder weniger... keine Ahnung.

Junailijankuja 5Aber ein erster Schritt ist getan. Ein Bild noch als Test. Mal sehen, ob das funktioniert. Ist übrigens unser Wohnblock. Ich bin im ersten Stock, 7. Fenster von rechts.

Gute Nacht.