Donnerstag, Dezember 21, 2006

Wi Wa Weihnachten

Nun ist es wieder soweit: Weihnachten! Eigentlich ja schon länger, also Weihnachtszeit. Und wenn ich der Schokoladenindustrie glauben soll, dann fängt die Vorweihnachtszeit bereits Ende September an, nämlich mit der Eroberung der Supermärkte durch Schokoladenweihnachtsmänner und Christstollen --äh Klöben (Wikipedia sagt, daß Klöben ein Hamburger Begriff ist, so sei es...). Ich erinnere mich, daß ich dieses Jahr Ende September noch in T-Shirt und Sandalen herumrannte. Egal, ich bin hier und jetzt und der Weihnachtsterror hat Berlin fest im Griff!

So begab ich mich kürzlich zum Baumarkt - ein Pümpel mußte her. Nichtsahnend ging ich an einem Geschäft vorbei, als ich aus dem Hinterhalt von diesem unsäglich sexy hüftschwingenden, trellernden Weihnachtsmann überrascht wurde! "Jingle Bells Rock!" Ähm, muß man sowas schön finden? Wohin soll das eigentlich noch führen? Das ist noch ne Liga höher als all diese Pappmaché-Weihnachtsmänner, die an Schornsteinen und Balkonen hängen, als würden sie gerade das Haus erklimmen! Wohl abgestimmt mit zahlreichen Lichterketten und blinkenden anderen Objekten... Aber bei denen kann ich wenigstens wegschauen, wenn ich mal wieder finde, daß das mit der Weihnachtsdeko zu weit geht (Deko ist eh ein gutes Wort in diesem Fall). Da fällt mir Stenkelfeld im Lichterglanz ein, sollte man mal lesen!

Dabei ist es ja gar nicht so, daß ich völlig der Weihnachtsmuffel bin, auch wenn ich zugeben muß, daß ein Weihnachten alle 2 oder 3 Jahre auch genug wäre. Ein bißchen Glühwein trinken, ein paar Pfeffernüsse naschen, Tee trinken und 1x mal mehr ne Kerze anzünden als sonst ist voll ok! Aber was da draußen auf den Straßen abgeht, macht mir jedesmal mehr Angst. Daß ich jedes Jahr mit Geschenken in Streß gerate und am letzten verkaufsoffenen Samstag (oder Sonntag? wie ist'n das jetzt??) dann die Vollkrise kriege bei den Menschenmassen, daran ist nicht Weihnachten schuld. Ich weiß es ja vorher - und ignoriere es: "Nächstes Jahr aber! Dann besorg ich die Geschenke Anfang Dezember und genieße eine streßfreie Vorweihnachtszeit!"

Dienstag, Dezember 12, 2006

Berliner Schnodderschnauze

Ich hatte mittlerweile wohl schon mitgekriegt, was für einen Umgangston die Leute hier gerne mal an den Tag legen. Und anscheinend meint es niemand wirklich böse, man ist einfach nur direkt. Da kauft man abends im nahgelegenen Späti noch nen Träger Becks. "Det war's?!" fragt der Mann hinterm Tresen. "Ähm, Moment, da kommt noch was zu", sag ich, und deute auf meine Begleitung, die noch was sucht, während schon der nächste Kunde gerne zahlen will. Das scheint den Mann hinterm Tresen jetzt aber irgendwie etwas zu nerven. Kurz drauf wollen wir zahlen: "War's det jetz'?!!", schnoddert er, und ich habe kurz das Gefühl, zu stören, indem ich hier was kaufe. Dann landet die zusätzliche Flasche Bier auf der einzigen Ablage, die am Tresen ist: den gestapelten Zeitschriften. Fehler! "Öööy, da nich ruff, de will ick noch verkoofen!" Ups...

Gestern Abend auf dem Rückweg von ner kleinen Party. Wir sitzen im Bus, müssen aussteigen. Und wie ich über die Schwelle hinaustrete, blafft es von rechts noch aus dem Bus "Scheiße Mann, kann mir ma eina helfen, hier?" und ich sehe eine ältere Dame (60 wie wir dann später erfuhren) an ihrem Deltawagen herumreißen. Ich bleibe also in der Tür stehen, um evtl. kurz Hand anzulegen. Nach einem Mischmasch aus Flüchen und "is ja doch gar nich so schlimm" über den abgesenkten Bus stehen wir also auf der Straße. Es regnet ein bißchen, sie flüchtet unter den Busstand. "Wo wollta denn hin?" "Hermannplatz." und Philip geht schonmal den Plan checken. Sie: "Der kommt hier auch, setzt euch ma hin." Philip geht aber dennoch checken. "Mann, wenn ich's euch saje, der kommt hier! Könnt ihr mir glooben, ick kenn mich hier schließlich aus!" Diplomatisch nuschele ich was von "Das glauben wir ja. Kucken ja nur nach der Zeit", oder so. Ich werde weiter aufgefordert, doch endlich aus dem Regen zu kommen und mich "da auf die Sitze zu tun", und ob ich was getrunken hätte, oder wo die Hitze in mir herkommt.

Irgendwas aus der kleinen Unterhaltung nahm sie dann zum Anlaß, von damals zu erzählen, als sie mal in London war, und gab sich betont spannend, so daß wir uns schon auf die Pointe freuten. Die kam leider nie. Stattdessen wagte ich es, dazwischenzufragen!
"Was fragstn so blöd? Det spielt doch überhaupt keine Rolle?" blafft sie mich an. Ganz offensichtlich war das die falsche Frage...
Etwas verdattert meine ich trotzig "Ich hinterfrage nunmal gerne."
"Hinterfrage gerne", wettert sie, "wat isn det für'n Scheiß?! Det is doch sowas von unwichtig, hör doch lieber zu, wat ich erzähle!!"
"Was ist denn an ner Frage jetzt so schlimm?"
"Es ist ne völlig bescheurte Frage, weil total ejal!!" schimpft sie.

Plötzlich muß ich an Interviews mit Klaus Kinski denken und muß etwas lachen. Ihr Blick erstarrt, sie schaut zweimal hin- und her, fühlt sich nicht ernst genommen. "Scheiß wißt ihr watt? Ich finde euch zum Kotzen!" Und zu mir "Wo kommst du her?" "Von da", meine ich und zeige in die Richtung, aus der unser erster Bus kam, weil mir diese Unterhaltung zu doof wird. Dann noch kurz hin- und her sich angekotzt, wieder eingekriegt, und sie brachte ihre pointenlose Geschichte zum Ende. Dann kam auch schon der Bus. "Schönen Abend noch." "Jau", sage ich, "ebenso."

Sonntag, Dezember 03, 2006

die Sache mit den Stäbchen

So, wieder halbwegs da, nur daß ich total verkatert bin, ohne einen Schluck getrunken zu haben. Aber die Theorie besagt ja, daß genau das der Grund dafür ist, Dehydrierung und so, was ja beim K...en und Sch...en auch schnell vorkommt (hier mal ein lustiger Link zur Katerprävention).

Aber eigentlich wollt ich noch kurz beim Thema Essen bleiben. Von Schnappi und dem Lama aus Yokohama mag man nun halten, was man will. Ich blieb damals, als man Schnappi in Deutschland anscheinend nicht entkommen konnte, davon verschont.

Zumindest aber mußte ich doch schmunzeln, als ich dieses Lama mit Stäbchen essen sah. Vor gar nicht langer Zeit hatten wir bei uns in der WG nämlich ein gemeinsames Essen. Mit Gästen - und Stäbchen. Und so ganz und gar unbefleckt bin ich ja nun nicht, was das Essen mit Stäbchen angeht, zumindest in der Theorie begreif ich's, aber irgendwie war es mal wieder erstaunlich, wie absolut jeder der Anwesenden wie selbstverständlich und ziemlich flink das Essen in sich hineinbalancierte. Und selbst, wenn es bei mir immer wieder mal für zwei, drei Bisse klappte, ohne die Stäbchen in meiner Hand nachzujustieren, so mußte ich nach wenigen Minuten doch passen, weil der Krampf in Daumen und Ringfinger (ja) doch zu krass wurde.

Naja, das Lama ist mit mir.

Samstag, Dezember 02, 2006

platt

Zustände wie in Indien: Oben k...en unten sch...en. Mehr Details? Nein. Wären es kleine, gemeine Hep A Viren gewesen, hätte es mich wohl nicht so umgehauen (bilde ich mir ein), aber was ich da jetzt gegessen hatte, das mich so plättete, bleibt mir ein Rätsel. Kein Fisch, kein Fleisch und das einzige verdächtige: ein Schokocrossaint! Lebensmittelvergiftung von einem Schokocroissant? Also ich weiß nicht. Bleibt noch der Sahne Kefir vom Aldi... auch unwahrscheinlich.