Sonntag, Oktober 29, 2006

Beerdigung des Studiums

Spaß am Kontoauszugsdrucker. Wenn ich mein Diplom nicht schon vor diesem Kontoauszug in der Hand gehalten hätte (wo mir die letzte Semestergebühr zurücküberwiesen wurde), hätte ich mir nämlich ernsthaft Sorgen um selbiges gemacht!

Danke, FH OS, für diese kreative Einlage über die Beendigung des Studiums!

Dienstag, Oktober 24, 2006

Busfahren. Hier und dort.

Letzten Sonntag stieg ich also mal wieder in den Bus. Berlin - Hamburg. Schöne, große, nicht zu kalt klimatisierte Doppeldeckerbusse fahren da, sogar mit Toilette. 3 Stunden und 10 Minuten Fahrzeit. Man ruft vorher an, reserviert, geht hin, holt sein Ticket und setzt sich auf einen Platz der Wahl. Alles ganz einfach und auch irgendwie unspektakulär. Wer denkt denn auch, daß eine Busreise spektakulär wäre? Naja, mit ein wenig Glück kann man ja einen kleinen Kick Spektakulanz erleben, wenn man mit Rainbow unterwegs ist (Anschieben, im Doppeldecker in einer Serpentine wenden, unplanmäßig im strömenden Regen den Bus wechseln und sein Gepäck nicht finden...). Aber sonst?

Irgendwie war es diesmal aber so völlig, also ganz und gar unspektakulär. Kein Busfahrer mit markigen Kommentaren, keine hin und wieder nörgelnde Sitznachbarin, kein knallender Klodeckel, einfach gar nichts!
Ich hole also mein Ticket, gebe meine Tasche ab, ein Euro extra, und steige ein. Im Bus: T-o-t-e-n-s-t-i-l-l-e. Und nicht, daß keiner drin war, im Grunde war er sogar ziemlich voll. Und auch während der 10 Minuten bis zur Abfahrt regte sich einfach nichts, das war einfach nur beängstigend! Durch die Scheibe sah ich die sich noch verabschiedenden Pärchen, und das einzig echte Geräusch war ein bißchen Straßenlärm, der dumpf durch den Eingang ins Bus-Obergeschoß drang. Sonst einfach nichts. Irgendwann fing das Pärchen hinter mir an, sich leise auf Englisch zu unterhalten, wie beruhigend. Allerdings passierte auch die ganze Fahrt über nichts. Keine Willkommensansage des Busfahrers, keine "Klappen Sie den Klodeckel runter"-Anweisungen. Und (wie zu erwarten?) keine Panne, kaum Stau, keine besonderen Vorkommnisse. Wünscht man sich eine Busfahrt nicht eigentlich so entspannt?

Eigentlich doch schon, besonders weil ich versuchen wollte zu schlafen. Klappte aber nicht, konnte ich in Indien auch schon nicht. Guter Übergang, denn auch wenn die Busfahrten dort bestimmt keine Entspannung darstellten sondern je nach Streckenführung eher eine Mensch- und Materialprüfung, so war das Gefühl, wenn man nach Stunden Fahrt ausstieg, ein anderes. Irgendwie ein positiveres. Geschafft aber happy quasi. Na, das Ganze Indienbusgefahre liegt jetzt länger als ein Jahr zurück und vielleicht neigt man auch dazu, zu glorifizieren. Aber das Wir-Gefühl nach ner 17 Stunden Fahrt von Jammu nach Kashmir, zwei Pannen und einem kollektiven Schlafstopp ist definitiv ein anderes.

Als ich am ZOB in Hamburg ausstieg, hatte ich auf jeden Fall nicht das Gefühl, gerade 3½ Stunden mit 50 anderen Leuten in einem Bus verbracht zu haben. Eigentlich war's schon sehr entspannt, aber irgendwie doch etwas zu nüchtern... Von dieser Fahrt habe ich kein Video, dafür aber einen wilden und ziemlich zusammenhanglosen Zusammenschnitt indischer Busfahrt-Szenen, der jetzt als weitere Ausgrabung hier landet.


Samstag, Oktober 21, 2006

Planet Helsinki

Jetzt kommen die Ausgrabungen zutage. Retorteneintrag Nr. 2 also: Planet Helsinki, featuring Helsinki cathedral.
Auf Anregung von Joël, der mir diesen Link irgendwann zuschob.

Donnerstag, Oktober 19, 2006

Länger nicht aufgeräumt?

Dann wird es Zeit für eine Entrümpelung!

Entrümpelung. Das Wort muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Nicht, daß mir dieser Begriff gänzlich unbekannt war, aber hier bekommt er eine ganz neue Bedeutung, findet man doch in jeder zweiten Straße eine Entrümpelungsfiliale! Die sieht dann z.B. so aus.


Die Konkurrenz schläft auch nicht, und so findet man Abreißzettel auch gerne mal in Hauseingängen. So wird man nicht nur Elektrozeugs und Handys los sondern auch Fareda.
Hmmm, ich sollte da mal anrufen und nach nem Farad fragen, suche ich doch grad eins...

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Berlin is' geil

Es war das Jahr 1995 und wir waren alle noch jung, schön und voller Tatendrang, in Dänemark, Falkos Toyota-Bus und ziemlich voll. Und da ist das hier entstanden, was ich jetzt aus den Tiefen meiner Verzeichnisse herausgestaubt habe. Paßt irgendwie grad so schön. Gruß an alle damals jungen, schönen und voller Tatendrangenden!

Berlin is' geil MP3

Roaming through Berlin

1½ Wochen Berlin. Und was ist jetzt anders? Der erste Fehler unterlief mir gleich die ersten Tage beim Bäcker: "Drei Brötchen, bitte. Zwei einfache und ein Vollkorn." Was bekamen wir? Zwei Vollkorn. Sahen wir auch erst zu Hause. Lektion 1 in Schrippentown: Brötchen sind Schrippen. "Die kann ick inkoopen im kleenen Bäcker nebenan, weeßte?" Oder so. Berlinerisch ist zwar verständlich, aber es gibt schönere Dialekte, finde ich.

Was fällt denn noch so auf? Oh ja, die Dönerbuden- und allgemein Imbißbudendichte ist enorm! Und ich meine enorm! Also kulinarisches Fastfood gibt es hier echt an jeder Ecke. Allerdings habe ich es noch nicht großartig aus Kreuzberg/Neu-Kölln rausgeschafft, vielleicht sind wir hier diesbezüglich ja verwöhnt. Genauso mit den Preisen!! 1,95€ für ne Pizza, 1€ ein Lahmacun, 2€ ein Döner! Also wenn ich da an den Kerroshampurilainen in Helsinki mit 6,50€ denke...

Und noch was gibt es hier an jeder Ecke: Internetcafés mit integriertem Billigtelefon- und Alkoholshop. Also als ich letztens in Osnabrück in die Verlegenheit kam, mußte ich schon arg suchen und fand auch nur ein einziges am Bahnhof. In den gelben Seiten standen ganze zwei Internetcafés!


Ganz besonders gut gefallen mir die Spätkaufs, wo man auch nach 21:00 noch das nötigste bekommt, und wenn ich mich recht entsinne, auch sonntags. Hier eins mit besonders praktischer (Deko=Lager) und hübscher Fensterdeko: Becks und Flens. Da sagt man mir letztens noch, die Spätis seien teurer, was wohl auch stimmt, klar. Lustigerweise kostet Bier hier im Spätkauf ungefähr soviel wie in Helsinki beim Alepa im Sonderangebot.

Was noch? Also manchmal hat Berlin schon ziemlich breite Fußwege, ist mir mal so über das Stadtbild aufgefallen.

erstmal neues Bild...

...dann sieht eh alles schon mal ganz anders aus. Und mir fiel jetzt dieses in die Finger: eine Landstraße. Aber wenn ich mir das so ansehe, bleibt das da nicht lange. Sieht so aus, als würde ich einen Blog über den ADAC, Bäume und Windbestäubung führen. Aber so soll es da erstmal bleiben.

Sonntag, Oktober 08, 2006

Germany through hybridized eyes?

Deutschland mit anderen Augen sehen - das hatte ich mir eigentlich irgendwie vorgenommen. Nach nun fast zwei Jahren im Ausland, wo ich es immer spannend fand, etwas zu entdecken und einfach immer wieder auf Sachen zu stoßen, die eben anders sind, bietet sich das ja gut an. Warum also nicht so tun, als wäre Deutschland neu? Man könnte mit der gleichen Neugier umherstreifen und sich auch mal wieder über ganz Banales freuen oder wundern. Und einfach nicht alles als selbstverständlich nehmen. Nach Indien kamen mir deutsche Autobahnraststätten wie Mondstationen vor. Nach einem Jahr Finnland drehte ich den Schlüssel ein paar Tage einfach falschrum zum Tür abschließen, und das Pfandsystem in Deutschland leuchtet mir auch nicht ein, wirkt mittelalterlich.

Aber so richtig einfach ist das nicht, die Neugier zu behalten. Zu schnell kommt man wieder rein, zu bekannt und gewohnt ist alles. Ich wollte mir selber ein bißchen damit helfen, indem ich auf englisch weiterschreibe, das gibt wohl eher das Gefühl, von was Fremden zu berichten. So richtig klappen tut das ja noch nicht, wie man sieht - bisher. Mal sehen.

Nun bin ich also erstmal in Berlin, und auch wenn ich hier wohl oft bei Freunden zu Besuch war, so bin ich hier doch neu. Also gute Voraussetzungen für "seeing Germany with foreigner's eyes" oder wenn ich mal Kent zitiere "Germany through hybridized eyes", was sein Vorschlag war.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Rotaslip

Meine erste Bekanntschaft mit Berliner Lokalspezialitäten: Pilsator alias Rotaslip, und das auch gleich zum Empfang am ZOB, wo mich Philip und Laura abholten. Guter Anfang!!

Montag, Oktober 02, 2006

Hallo, dickes B!

Letzten Freitag trat ich also meine lustige (und übrigens im Vergleich zur Bahn echt günstige, 24€) Busreise nach Berlin an. Lustig, weil der Busfahrer, der den dicken Doppeldeckerbus der Berlinlinie alias Autokraft lenkte, immer wieder für Erheiterung sorgte. Wegen dem langen WE und diversen Unfällen war auf der A24 reichlich Stau, und so navigierte er uns schon ab Hamburg zielsicher an all jenen vorbei - über Mecklenburg-Vorpommersche Dörfer. Neue Staumeldungen gab er uns wortgewandt mit "Da gab's jetzt schon wieder zwei frische Unfälle, die müssen wir besser mal umfahren." an uns weiter und auch über die aktuellen Geschehnisse direkt vor ihm hielt er uns auf dem laufenden: "Wenn diese Fahrschule hier vor uns mal 'n bißchen Gas geben würde, kämen wir heute auch noch an!" Er bewies sich auch als Kenner der lokalen Verkehrsbegebenheiten: "Wir sind jetzt auf der Bundesstraße 5, Höhe XY. Hier muß man echt immer aufpassen, alles vermint [sieht irgendwie komisch aus, aber man schreibt Mine wohl mit einem i], die blitzen hier immer wie sonstwas!" und wußte auch mit touristischen Infos zu glänzen: "Die Strecke ist landschaftlich wirklich sehr, sehr schön. Leider ist es dunkel. Sie können also nichts davon sehen. Zu schade."
Weitere Highlights: "Was da hinten immer so knallt ist der Klodeckel. Wenn der nämlich hoch ist und ich bremse, fliegt der nach vorne. Ist nicht so, daß er das nicht abkönnte, aber um seine Lebensdauer zu erhöhen, klappen Sie ihn doch bitte wieder runter."
"Handys lassen Sie bitte aus. Die stören nur, im Bus ist also Handyverbot. Vergessen Sie nicht, wir haben direkte Funkverbindungen zu Feuerwehr und Polizei, die regeln das sonst..."

Die ganze Fahrt dauerte statt der geplanten drei also fünf Stunden. Störte mich nicht wirklich, ich hatte zu lesen und auch Musik, und wer mal in nem indischen Bus... jaja. Meine Sitznachbarin sah das anders und bekam mit jeder neuen Durchsage des Busfahrers über die neue, vermutete Ankunftzeit die Krise.