Die finnische Aussprache ist eigentlich nicht besonders schwer. Grundregel Nr. 1: alles auf der ersten Silbe betonen, damit erhöht man die Wahrscheinlichkeit, verstanden zu werden enorm.
Wie wär's mit pyöräilijä (Radfahrer). Pyöräilijä! Pyöräilijä versteht kein Mensch.
Außerdem: harte Konsonanten bloß nicht mit zuviel Nachdruck betonen. Ist einem mal aufgefallen, daß wir z.B. beim Wort "Tanne" kurz hart ausatmen, um dem T Nachdruck zu verleihen? Auch "Kohl" oder "Palme", der Konsonant bekommt immer ein "hhhhh" angehängt. Was passiert, wenn man es faul ausspricht und Lunge oder Bauch wegläßt? Dann wird aus Tanne eine Danne, Kohl wird zu Gohl und Palme zu Balme. So macht's der Finne.
Ob deswegen B ein so gut wie nie benutzter Buchstabe im Finnischen ist? Wenn sich P und B eh fast gleich anhören...? In meinem kleinen Handwörterbuch sind es ganze 2½ Seiten für Wörter, die mit B anfangen. Und die meisten sind importierte Wörter: baari (Bar), bakteri (Bakterie), balladi (Ballade), bambu (Bambus), basaari (Basar), bensiini (Benzin), beessi (beige), biljardi (Billard), biologia (Biologie, um nicht den Anteil der Wörter mit i am Ende gegen 100% gehen zu lassen. Obwohl... biologi: Biologe!!), booli (Bowle), bordelli (Bordell), briketti (Brikett), bulevardi (Boulevard).
Womit jetzt natürlich der Eindruck entsteht, man könne finnisch sprechen, indem man jedem Wortti ein i anhäängtti (und ein baar Buuchstabii verdoppeltii). Ich bin jetzt kein Sprachwissenschaftler, aber ich habe so den Eindruck, das mit dem i geschieht eben meistens bei diesen importierten Worten. Wenn da jemand mehr drüber weiß, immer her damit... Habe jetzt Finnische Sprache bei Wikipedia gefunden.
Doppelbuchstaben! Auf dem Label von Karjala Bierflaschen steht ein spannendes Wort: otteella (irgendwas mit Kampf, kämpfen oder Turnier vielleicht, unmöglich, bei den ganzen Endungen den Wortstamm zu erraten) . Auch gut: kysymys (Frage), häätää (vertreiben), syvyys (Tiefe). Das Wort mit den unglaublich vielen Vokalen, irgendwas mit Hochzeitsnacht, fällt mir grad nicht ein. Matthias?!?
Was für eine Überleitung, denn wenn man deutsche Namen anfängt, finnisch auszusprechen, weiß man wohl, daß man lange hier war: "Madd-ias" mit dem langgezogenen t alias d, und jeder weiß, wer gemeint ist. Übrigens hört sich "Henn-es" viel netter an als Hennes...
1 Kommentar:
"briketti" find ich klasse...die ganzen wörter erinnern mich irgendwie ein wenig an einen deutschlernenden amerikaner, der mich mal gefragt hatte ob man eigentlich alles niedlicher machen kann in dem man ein "chen" anhängt und dabei irgendwie immer die falschen wörter erwischte sowie "fahradchen", "dönerchen", etc....
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