Mittwoch, Oktober 11, 2006

Roaming through Berlin

1½ Wochen Berlin. Und was ist jetzt anders? Der erste Fehler unterlief mir gleich die ersten Tage beim Bäcker: "Drei Brötchen, bitte. Zwei einfache und ein Vollkorn." Was bekamen wir? Zwei Vollkorn. Sahen wir auch erst zu Hause. Lektion 1 in Schrippentown: Brötchen sind Schrippen. "Die kann ick inkoopen im kleenen Bäcker nebenan, weeßte?" Oder so. Berlinerisch ist zwar verständlich, aber es gibt schönere Dialekte, finde ich.

Was fällt denn noch so auf? Oh ja, die Dönerbuden- und allgemein Imbißbudendichte ist enorm! Und ich meine enorm! Also kulinarisches Fastfood gibt es hier echt an jeder Ecke. Allerdings habe ich es noch nicht großartig aus Kreuzberg/Neu-Kölln rausgeschafft, vielleicht sind wir hier diesbezüglich ja verwöhnt. Genauso mit den Preisen!! 1,95€ für ne Pizza, 1€ ein Lahmacun, 2€ ein Döner! Also wenn ich da an den Kerroshampurilainen in Helsinki mit 6,50€ denke...

Und noch was gibt es hier an jeder Ecke: Internetcafés mit integriertem Billigtelefon- und Alkoholshop. Also als ich letztens in Osnabrück in die Verlegenheit kam, mußte ich schon arg suchen und fand auch nur ein einziges am Bahnhof. In den gelben Seiten standen ganze zwei Internetcafés!


Ganz besonders gut gefallen mir die Spätkaufs, wo man auch nach 21:00 noch das nötigste bekommt, und wenn ich mich recht entsinne, auch sonntags. Hier eins mit besonders praktischer (Deko=Lager) und hübscher Fensterdeko: Becks und Flens. Da sagt man mir letztens noch, die Spätis seien teurer, was wohl auch stimmt, klar. Lustigerweise kostet Bier hier im Spätkauf ungefähr soviel wie in Helsinki beim Alepa im Sonderangebot.

Was noch? Also manchmal hat Berlin schon ziemlich breite Fußwege, ist mir mal so über das Stadtbild aufgefallen.

erstmal neues Bild...

...dann sieht eh alles schon mal ganz anders aus. Und mir fiel jetzt dieses in die Finger: eine Landstraße. Aber wenn ich mir das so ansehe, bleibt das da nicht lange. Sieht so aus, als würde ich einen Blog über den ADAC, Bäume und Windbestäubung führen. Aber so soll es da erstmal bleiben.

Sonntag, Oktober 08, 2006

Germany through hybridized eyes?

Deutschland mit anderen Augen sehen - das hatte ich mir eigentlich irgendwie vorgenommen. Nach nun fast zwei Jahren im Ausland, wo ich es immer spannend fand, etwas zu entdecken und einfach immer wieder auf Sachen zu stoßen, die eben anders sind, bietet sich das ja gut an. Warum also nicht so tun, als wäre Deutschland neu? Man könnte mit der gleichen Neugier umherstreifen und sich auch mal wieder über ganz Banales freuen oder wundern. Und einfach nicht alles als selbstverständlich nehmen. Nach Indien kamen mir deutsche Autobahnraststätten wie Mondstationen vor. Nach einem Jahr Finnland drehte ich den Schlüssel ein paar Tage einfach falschrum zum Tür abschließen, und das Pfandsystem in Deutschland leuchtet mir auch nicht ein, wirkt mittelalterlich.

Aber so richtig einfach ist das nicht, die Neugier zu behalten. Zu schnell kommt man wieder rein, zu bekannt und gewohnt ist alles. Ich wollte mir selber ein bißchen damit helfen, indem ich auf englisch weiterschreibe, das gibt wohl eher das Gefühl, von was Fremden zu berichten. So richtig klappen tut das ja noch nicht, wie man sieht - bisher. Mal sehen.

Nun bin ich also erstmal in Berlin, und auch wenn ich hier wohl oft bei Freunden zu Besuch war, so bin ich hier doch neu. Also gute Voraussetzungen für "seeing Germany with foreigner's eyes" oder wenn ich mal Kent zitiere "Germany through hybridized eyes", was sein Vorschlag war.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Rotaslip

Meine erste Bekanntschaft mit Berliner Lokalspezialitäten: Pilsator alias Rotaslip, und das auch gleich zum Empfang am ZOB, wo mich Philip und Laura abholten. Guter Anfang!!

Montag, Oktober 02, 2006

Hallo, dickes B!

Letzten Freitag trat ich also meine lustige (und übrigens im Vergleich zur Bahn echt günstige, 24€) Busreise nach Berlin an. Lustig, weil der Busfahrer, der den dicken Doppeldeckerbus der Berlinlinie alias Autokraft lenkte, immer wieder für Erheiterung sorgte. Wegen dem langen WE und diversen Unfällen war auf der A24 reichlich Stau, und so navigierte er uns schon ab Hamburg zielsicher an all jenen vorbei - über Mecklenburg-Vorpommersche Dörfer. Neue Staumeldungen gab er uns wortgewandt mit "Da gab's jetzt schon wieder zwei frische Unfälle, die müssen wir besser mal umfahren." an uns weiter und auch über die aktuellen Geschehnisse direkt vor ihm hielt er uns auf dem laufenden: "Wenn diese Fahrschule hier vor uns mal 'n bißchen Gas geben würde, kämen wir heute auch noch an!" Er bewies sich auch als Kenner der lokalen Verkehrsbegebenheiten: "Wir sind jetzt auf der Bundesstraße 5, Höhe XY. Hier muß man echt immer aufpassen, alles vermint [sieht irgendwie komisch aus, aber man schreibt Mine wohl mit einem i], die blitzen hier immer wie sonstwas!" und wußte auch mit touristischen Infos zu glänzen: "Die Strecke ist landschaftlich wirklich sehr, sehr schön. Leider ist es dunkel. Sie können also nichts davon sehen. Zu schade."
Weitere Highlights: "Was da hinten immer so knallt ist der Klodeckel. Wenn der nämlich hoch ist und ich bremse, fliegt der nach vorne. Ist nicht so, daß er das nicht abkönnte, aber um seine Lebensdauer zu erhöhen, klappen Sie ihn doch bitte wieder runter."
"Handys lassen Sie bitte aus. Die stören nur, im Bus ist also Handyverbot. Vergessen Sie nicht, wir haben direkte Funkverbindungen zu Feuerwehr und Polizei, die regeln das sonst..."

Die ganze Fahrt dauerte statt der geplanten drei also fünf Stunden. Störte mich nicht wirklich, ich hatte zu lesen und auch Musik, und wer mal in nem indischen Bus... jaja. Meine Sitznachbarin sah das anders und bekam mit jeder neuen Durchsage des Busfahrers über die neue, vermutete Ankunftzeit die Krise.

Donnerstag, September 28, 2006

Warp 56 kpbs

So geht das nicht weiter hier. Fünf Jahre DSL können einen ganz schön versauen. Auch wenn man ja meinen könnte, daß DSL (oder Breitband eben) heute normal ist. Aber per Modem dial-up macht mir Internet keinen Spaß mehr. Die Wartezeit ist das eine, aber dieser doofe, im Hintergrund tickende Gebührenzähler nimmt mir jede Entspannung... Auch beim Bloggen.

Samstag, September 23, 2006

Memories part I

Ja, memories. Teil 1 des Jetzt-hau-ich-noch-alles-raus- was-mit-Finnland-zu-tun-hat. Ich glaube, es war Mitte Mai oder so, als mich schonmal was melancholisches beschlich. Daß ich bis zum 13.9. hier - quatsch: ich meine da sein sollte, ahnte ich ja nicht. Und im September, gut und gerne zwei Wochen vor meiner Abreise am 13., kam es wieder, das melancholische. Klar. Dann sieht man sie wieder, all die kleinen Sachen, die man vielleicht doch vermissen könnte, wenn man wieder zu Hause ist.

Auf Anregung dieses Kommentars nun Retorte Nr. 1: die 4am-Taxi-Schlange! Dabei habe ich auf dem Foto nichtmal eine schöne, lange erwischt. Um vier Uhr morgens machen alle Pubs, Discos und Clubs per Gesetz zu. Ab 3:30 werden die Gäste also herauskomplimentiert, und es wird auch gerne mal der letzte Song mittendrin aus- und dafür das Licht angeschaltet, um die Situation zu unterstreichen. So kapiert's jeder - naja, hab ich nur einmal erlebt, war wohl extrem.
Und dieses Bild hat sich mir echt eingebrannt: Helsinki, vier Uhr morgens. Eine ganze Stadt wankt nach Hause. Auf den Straßen herrscht ein Treiben wie an nem verkaufsoffenen Samstag in den Achtzigern! So groß ist Helsinki ja nicht, da verläuft es sich eben auch nicht so. Die einen zu Fuß, die anderen zum Taxistand oder zu den hoffnungslos überfüllten Nachtbussen, ganz Mutige per Fahrrad. So richtig viele Fahrradfahrer gibt's in Helsinki aber irgendwie nicht. Oder noch schnell zur snäggeri, den Würstchen- und Burgerbuden (keine Ahnung, wie sich das Wort schreibt) und sich nen superporilainen (Superburger) für günstige 4,50 oder nen kerroshampurilainen (Etagenburger) für erschwingliche 6,50 für den Heimweg mitgenommen. Letzterer war wohl mein Favorit und eine prima Stärkung für den 40 Minuten Fußmarsch nach Pasila.

Wenn man um die Zeit auf den ersten Zug wartet, bekommt man auch das amüsante Bild einer mit Wartenden gut gefüllten Bahnhofshalle zu sehen, in der eigentlich kaum einer mehr steht - geschweigedenn noch gerade sitzt. Hätte zu gerne ein Foto davon.

Abschiedsgeschenk

Muß ich dazu noch was sagen? Das hat mir Matthias auf unserem letzten Umtrunk als Abschiedsgeschenk in die Hand gedrückt: Lordi Cola! Sehr geil, und ich sag: Kiitos Matthias!

Freitag, September 22, 2006

Moi moi suomi, hallo Deutschland!

Irgendwie hatte ich das anders gedacht mit den letzten Einträgen in Finnland. Ich hatte so ein paar Sachen und Fotos aus Helsinki, die ich auf den letzten Drücker noch kurz raushauen wollte - und jetzt wird es also doch Retorteneinträge geben, die so rein gar nichts mit hier (Deutschland) zu tun haben. Mal sehen, wollte es ungerne in irgendwelchen Verzeichnissen vergammeln lassen.

Wie es eben immer so ist: die letzten Tage sind genauso vollgepackt wie mein Reisegepäck, bei dem mein Lächeln bei der Blue1 Check-in Dame nicht süß genug war, um 50 Euro Übergepäckzahlung zu umgehen. Wahrscheinlich war das Fahrrad doch etwas zuviel des Guten...
Und so verbrachte ich die letzten Tage und wirklich Stunden teilweise an der Schule und hatte quasi 6 Stunden vor Abreise tatsächlich das Transcript of Records in der Hand, meine Eintrittskarte oder eher Austrittskarte aus der Studienverwaltung Osnabrück. Hatte ich nicht irgendwann mal was von "fünf Kreuze machen" geschrieben? Bin mir noch nicht so ganz sicher, wann ich die wirklich machen will, denn den einen Tag, wo alles gelaufen ist, den gibt es gar nicht. Vielmehr war und ist es nach dem Endgegner "Abgabe" noch ein Nachspiel mit einer Reihe von kleinen Hürdchen.

Ja, und bei all dem Getütel vergesse ich schon nach wenigen Tagen Deutschland, mal alles auf mich wirken zu lassen! Ich glaube, im Kopf bin ich immer noch da oben. Zu oft rutscht mir ein "kiiiitos kiitos" raus oder ich beginne einen Satz an den Bahnschaffner mit "Could y... ähm-ää Wissen Sie..." Irgendwie muß sich das erstmal alles im Kopf geraderücken.

Donnerstag, September 07, 2006

1A Schlangestehen

queueing slipsSind sie nicht hübsch? Eigentlich hatte ich gedacht, ich finde über die Zeit mehr Designs, es scheint sich aber auf diese drei zu beschränken.
Das sind sie also, die berühmten Schlangestehzettel. Wie heißen die überhaupt offiziell? Ich glaube, im Schnitt dürfte es keine 24 Stunden dauern, daß man mit diesen Dingern in Berührung kommt, wenn man hier ankommt, nämlich spätestens, wenn man (als Studi) bei HOAS seinen Mietvertrag unterschreibt. Hier scheint ein ganzer Industriezweig auf die Produktion solcher zettelspuckenden Geräte ausgelegt zu sein. Zu Hause kenn ich sie nur von Ämtern.

Hier sind sie so beliebt, daß man sogar beim Verkkokauppa (so eine Art finnischer Mediamarkt/Saturn) einen ziehen muß, wenn man am Infotresen wissen will, wo man denn ein bestimmtes Produkt findet. Eigentlich sind sie überall, ob Amt, Bank, Verkehrsbetriebe... So richtig drüber lustig machen kann ich mich allerdings nicht, denn auch wenn es manchmal albern ist, einen zu ziehen, so macht es spätestens beim Supergedrängel in der HKL Hauptfiliale (Helsinkier Verkehrsbetriebe) Sinn, wo man seine elektronische Fahrkarte herbekommt. Da kann man nämlich gemütlich über die nächsten paar "Ding-Dongs" einen Schnitt bilden und weiß in etwa, wann man dran sein könnte. 45min später...
Allerdings kam es auch mal vor, daß ich hier in Pasila ins Fahrkartenoffice ging und keiner drin war. Ohne einen Zettel zu ziehen marschierte ich auf einen Schalter zu, wurde aber angewiesen, doch bitte erstmal einen Zettel zu ziehen!

queueing at the bus stopIch würde Schlange stehen schon als eine finnische Tugend bezeichnen. Ob es die Schlangen vor den Clubs sind des nachts oder an den Bushaltestellen: ich hab es noch nirgends so funktionieren sehen wie hier.

Mittwoch, September 06, 2006

Item has left country.

Also eigentlich ist ein Paketverfolgungsservice ja nichts Neues mehr. Irgendwie mußte ich aber doch schmunzeln, als ich "Item has left country" las. Hört sich niedlich an, finde ich. It has left the country, it just went, felt like leaving, so sad, had no choice, didn't want anymore, no home, no destination... it just left...

XML-1


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<meta name="date" content="2 september 2006" />
<meta name="time" content="late night" />
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content="drowned in tequila" />
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On the way to or on the way back from (who
knows, who cares?) Tapiola's party centre,
we found this distinctive licence plate.
Suddenly it all made sense!
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BY THE POWER OF XSLT: I AM THE STYLESHEET!!
</paragraph>
<picture position="top">kuva010.jpg</picture>
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This is the nerdiest entry I ever
did and hopefully it will be the
last one of its kind.
</remark>
<credits>Lassi for taking this photo!</credits>
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Dienstag, September 05, 2006

Original und Fälschung

main train station HelsinkiIch habe weder ihre Namen noch sonst irgendwas über die beiden Kraftmeier aus Granit am Helsinkier Hauptbahnhof herausfinden können. Einzig, daß Emil Wikström sie erschaffen hat und daß sie Laternen tragen. Leider verfolgen einen die Jungs auf jedem dritten Werbeposter, besonders in den S-Bahnen, weil sie dort als Comic-Helden die Helsinkier Verkehrsbetriebe (oder so) anpreisen. Und immer splitterfasergranitnackt, jedoch geschickt posiert. Also keine granitären Heiligtümer. Hier kommt dann später ein Edit hin, wenn ich ein Foto von der Werbung habe (na jetzt aber schnell...).

Wie auch immer, was eigentlich raus sollte: ich finde die Plagiate im Linnanmäki Park bei direktem Vergleich noch geiler. Sieht so richtig verkatert aus.
statues by Emil Wikström
Das angekündigte Edit: mit der Werbung in der S-Bahn.

at the posti

Endlich hab ich es geschafft, das Paket mit dem Flugzeug-Übergewicht zu verschicken. Zum Glück war da noch der Klapp-Trolley in der alten Wohnung, sonst wäre ich auf dem Weg zur Post wohl mehrfach verreckt. Das war wohl nix mit unter 30kg! Um genau zu sein waren es 32.

K-Market posti PasilaDer nette, immer fröhliche Filialleiter vom K-Market, wo die Post drin ist, bediente heute den Post-Tresen und wußte schon, daß ich komme. Er grinste mir entgegen: "So you are ready? Oh... yes, that's a parcel!" An den 32kg gab's auch nichts zu schrauben, 2kg zu viel. Also aufmachen, was rausnehmen (*wühl*, *dreckige-wäsche-auf-dem-tresen-verteil*). Nach'm 2. Anlauf hatten wir es dann auch und ich erwischte die richtigen Teile mit dem richtigen Gewicht zum Rausnehmen. So erreichten wir ein Idealgewicht von 29,72 kg, tärää! Der Rest wanderte in einen Maxibrief... Ein Riesendank an diesen freundlichen Herren! Der Gang zur Post war ein Jahr lang jedesmal eine Freude!!

Und die Moral von der Geschicht: kaufe nicht soviel Kram im Ausland nicht! Naja, fast gelogen, das wenigste war gekauft, eigentlich hatte ich eben genau dieses Paket selber mal als Post erhalten von zu Hause...

Montag, September 04, 2006

mal eben nach Helsinki

Das fühlte sich so "mal eben" an, wenn ich die Strecke mit dem Rad in der Freizeit gefahren bin. Aber wenn man ein Ziel hat, fährt es sich irgendwie anders. Und so stellte ich vorhin fest, daß es doch mal eben 16 km sind. Eine Stunde. Über die Inseln macht's noch Spaß, aber das Gekurve in Helsinki... (siehe Karte, wie man sieht, habe ich grad etwas zuviel Zeit!) Die Radwege dort sind eigentlich keine. Oder zumindest erinnern sie mich etwas an Osnabrück: erst alles 1A ausgelegt, aber plötzlich findet man sich inmitten einer zweispurigen Hauptstraße wieder, Radweg verschwunden.

Natürlich hätte ich auch den Bus nehmen können, habe aber keine Lust, mir noch wieder ein Dauerticket zu kaufen. Leider kostet eine Fahrt nach Helsinki von hier hinten gleich 3,60, und das dann 2x, wenn man es nicht innerhalb 1,5 Stunden wieder zurück schafft. Schwarzfahren im Bus geht leider nicht. Das eine mal, wo ich aus reiner Träumerei einfach am Fahrkartenautomaten vorbeigerannt bin, wurde ich ziemlich barsch wieder zurückgerufen. Im Zug stört es ja nicht, wenn man ne Dauerkarte hat, da braucht man nicht einzuchecken. Busfahren brauchte ich hier bisher ja kaum...
viele viele Lichter im Hafen
Aber das Gute an der Tour war, daß ich ein bißchen was sah, und so gibt's jetzt diese Fotos vom Weg. Die Sonne stand wieder so schön tief.

Sonntag, September 03, 2006

Jogurtti

Bevor ich jetzt das Land verlasse und Blogeinträge über Finnland etwas aus der Retorte kommen, krame ich noch das eine oder andere heraus: Jogurtti. Nebenan (also in Pasila) im K-Market. Benötigt dieses Foto irgendwelcher Worte? Happy Joghurt Land! Ich glaube, ich hatte Joghurt in Literpacks schonmal irgendwo in Deutschland gesehen, aber halt nur einmal irgendwo. Ist das nicht ne Marktlücke?!

Mein aktueller Liebling: Vanille Rhabarber.
Der Klassiker: Blaubeere.

Minulla on krapula.

Mission erfolgreich: leichenblaß und mit königlichen Kopfschmerzen lausche ich grad dem Rauschen des Windes in den Bäumen. Eigentlich fing alles ganz harmlos mit Tortillas essen bei Lassi an. Aber dann gesellt sich ein Bier zum nächsten, Tequila tauchte auch auf... den Rest kann man sich denken. Ich hatte gehofft, nach Krunu nochmal in den Genuß einer weiteren Vorstadtdizze zu kommen, Aladdin nämlich, aber wegen dem Eintrittspreis von 6 Euro (aufgesplittet in 4 Euro Eintritt und 2 Euro Garderobe, logo) landeten wir in der Billardspielunke gleich nebenan. Auch nett. Und ich konnte zwei hübsche Souvenirbiergläser mit Koff und Karhu Aufdruck haben. Nur in welches Gepäck die reinpassen sollen, das ist mir noch schleierhaft.

Samstag, September 02, 2006

Room with a view

Kleiner Unterschied zum pasilanischen Betondschungel. Geruch von Kiefern am Frühstückstisch gratis *freu*.

Freitag, September 01, 2006

Umziehen per Bus

Ein großer, fetter Dell Karton, vollgepackt bis an den Rand, steht noch in der Nachbar- naja: Ex-Wohnung in Pasila. Ich hoffe, er wiegt unter 30 kg, was die Grenze ist. Ließ sich auf jeden Fall noch schnaufend tragen, sollte also hinkommen mit dem Gewicht. Den muß (sollte!!) ich dann Montag mal zur Post wuchten. Mein Rat an alle, die hier hinkommen: kauft nichts und laßt euch nichts schicken! Oder fliegt zwischendurch nicht nach Hause... Ich staune immer noch, wieviel Kram sich da auftürmt...
Und so sitze ich jetzt quasi zur Sofa-Untermiete bei Liisa in Espoo, Tapiola und/oder Koukkuniemi, so ganz habe ich das noch nicht geschnallt, wie die Stadtteile hier heißen. Das ist auf jeden Fall mal was anderes als das Pasilaghetto:

1. es riecht nach Kiefern!!
2. man hört nachts kein Rauschen, Summen und Brummen von Tiefgaragen-Entlüftungsschacht-Pustern...
3. es scheint eine Ewigkeit mit dem Bus irgendwo hin. 25min nach Helsinki (weil Schnellstraße), 35min zur Hochschule
4. ich habe noch keinen Supermarkt irgendwo in der Nähe gesehen
5. nachts gröhlen keine Betrunkenen herum, Stichwort "vittu"
6. 200m nach Süden ist Sandstrand
7. sollte ich in Helsinki desnachts den letzten Bus verpassen, ist nix mit "latsch ich eben nach Hause"...

Ja, und Umziehen mit dem Bus ist nicht lustig. Völlig heroisch (oder naiv? in jedem Fall jedoch hoffnungslos überladen) verließ ich heute Morgen die Wohnung. "Kein Ding, mußt nur alles gut genug an dir festbinden, dann trägt sich das wie von selber...", dachte ich mir. Was für ein Unsinn! Alle 50 Meter mußte ich absetzen, nachdem ich erstmal ein bißchen unterwegs war. Auch vermeintlich kurze Strecken zwischen den Verkehrsmitteln werden plötzlich ganz schön lang! Habe selten so viele Finnen mich ANLÄCHELN sehen! Man stelle sich vor! (Deswegen.) War aber wohl eher Mitleidslächeln, denn die meisten sahen weder betrunken, wahnsinnig oder amerikanisch aus.

Schön, wenn der Schmerz nachläßt.

Schlaflos in Helsinki... Die letzten Nächte vor der Diplomabgabe waren chronisch kurz. Und jetzt, wo ich heute morgen um 8:00 das Haus räumen mußte (der Schlüssel muß am 1.9. um 9:00 im HOAS office sein), aber wieder nur 4 Stunden gepennt hatte ...jetzt werde ich langsam rammdösig. Matthias war schon gestern abend ausgezogen und so zog ich heute morgen eben mit unserem quasi-unsichtbaren Mitwohni aus. Der war für die 2. Hälfte August eingezogen, aber außer seinem Namen, Nationalität und seiner Hochschule konnte ich nicht viel von ihm erfahren...

Habe mich heute also nochmal zusammengerissen, mir die korrigierte Thesis-Version vom language teacher abgeholt und gleich (fast) alle Änderungen in die Tat umgesetzt. Es blieb natürlich nicht aus, daß ich noch weitere wilde Formatierungen verfehlt hatte, und so gab es einen weiteren nicht enden wollenden Ausflug in die Tiefen irgendwelcher Latexbefehlssyntaxen *tilt*. Jetzt ist es aber so gut wie getan und ich merke, wie sich der Geist entspannt.

Schön, wenn der Schmerz nachläßt! Da kann ich mich die letzten Tage ja direkt noch um andere Sachen kümmern. (Wie zum Beispiel den Kram binden lassen, HA!)